Ich finde, wie iassu, dass man sich auch mal überwinden muss, irgendwas anzuacken.
Klar muss man das. Zum Beispiel um seine Arbeit möglichst gut zu erledigen (bzw. mindestens so gut, dass man sie behält...). Oder wenn es darum geht, jemandem, der Hilfe braucht zu helfen, auch wenn man gerade wenig Lust dazu verspürt. Oder weil man ein persönliches Problem in den Griff kriegen muss. Etc. Mir fallen genügend Dinge ein, zu denen ich mich täglich bzw. regelmäßig überwinden muss.
Aber Radreisen ist mein Hobby. Und wenn ich mich zu einem Hobby dauerhaft überwinden muss bzw. Motivationshilfe brauche, dann sollte ich schon ernsthaft darüber nachdenken, was hier schiefläuft.
Aber es ist ja wohl immer so, dass man auch gerne zu Hause ist bei Freunden etc und dass das immer der faulere und einfacherere Weg ist ... aber eben nicht unbedingt der beste!
Hm, das Gleichnis vom breiten und einfachen, aber falschen bzw. schmalen und beschwerlichen, aber richtigen Weg kenne ich nur im religiösen Zusammenhang. Wenn ich dich richtig verstehe, siehst du eine Radreise gegenüber dem zu Hause bleiben als irgendwie moralisch überlegen an und meinst, du musst dich deshalb dazu zwingen. Oder siehst du sie gar gerade deshalb als den besseren Weg an, weil sie dir *keinen* Spaß macht?
Meiner Meinung nach misst du einer Radreise damit eine Bedeutung bei, die sie nicht hat und auch nicht haben sollte. Sie ist weder deine Arbeit, zu der du vertraglich verpflichtet bist noch ein sozialer Akt, zu dem du vielleicht moralisch verpflichtet bist noch eine Bußübung, die dir Punkte für dein Seelenheil einbringt. Nein sie ist nicht mehr und nicht weniger als eine von vielen Arten, seine Freizeit zu verbringen. Und seine Freizeit sollte man so verbringen, dass man dort Kraft schöpfen kann für die Herausforderungen, die wirklich wichtig sind. *Dort* muss man dann seinen Schweinehund überwinden und die Zähne zusammenbeißen, aber doch nicht bei der Urlaubsgestaltung.
mMartina