Geplanter Zeitrahmen24.Juli: Fahrt mit der Bahn von Münster nach Lenggries
25.Juli morgens: Start in Lenggries
25.Juli abends: Ankunft am Zwischenziel Strass im Zillertal
26.Juli - 2.August: Radtouren im Zillertal und am Inn
3.August: Fahrt nach Innsbruck
4.August: Fahrt mit der Bahn von Innsbruck nach Münster
Bahn-AnreiseplanungWer in der Bahn Fahrräder und gar auch noch einen Fahrradkinderanhänger mitnehmen will, muß bei der Planung auf ausreichende Zeitpuffer zum Umsteigen achten. Letztlich buchten wir für den 24.Juli Sitzplätze und Fahrradstellplätze für die folgende Verbindung:
Münster ab 7:38 Uhr (RB 29159)
Dortmund an 8:29 Uhr
Dortmund ab 9:58 Uhr (IC 2013)
Ulm an 15:51 Uhr
Ulm ab 16:55 Uhr (IC 2391)
München an 18:18 Uhr
München ab 18:42 Uhr (BOB 81539)
Lenggries an 19:46 Uhr
Eine bessere Verbindung (IC 2303 ab Münster) mit nur einmaligem Umsteigen in Stuttgart war trotz vorhandener Fahrradstellplätze nicht für Fahrräder reservierbar, da der Anschluss-EC zwischen Stuttgart und München aus einem SNCF-Wagenpark gebildet war.
AnreiseAm Sonntag, dem 24.Juli starteten wir unsere Fahrradreise zunächst mit der Eisenbahn.
Die Verladung unseres aus zwei Liegerädern und dem Kinderanhänger bestehenden Fuhrparks war zu unserer Erleichterung problemlos. Da die Umsteigezeit in Ulm mit nur vier Minuten knapp bemessen war und die DB keine Aussagen machen konnte, ob sich die beiden Steuerwagen mit Fahrradabteil (IC 2013/IC2391) am gleichen Zugende befinden würden, hatte sich unser Forumsmitglied
Jim Knopf bereits Wochen vorher in Ulm Hbf informiert und uns „grünes Licht signalisiert“. Und so war es auch, beide Steuerwagen standen sich in Ulm Hbf am selben Bahnsteigende genau gegenüber, was dem Umladen viel Stress nahm.
In
München Hbf wurde es noch einmal spannend, da unser IC2391 etliche Minuten Verspätung aufgebaut hatte und der Weg zum
Holzkirchner Flügelbahnhof, wo der
BOB-Zug nach
Lenggries um 18:42 Uhr abfahren würde, recht lang ist. Der Umstieg klappte glücklicherweise und pünktlich um 19:46 Uhr waren wir in Lenggries, wo wir im
Hotel zur Post übernachteten. Inzwischen ist dieses Hotel übrigens kein Hotel mehr, sondern wird für verschiedene Zwecke
von der Gemeinde Lenggries umgebaut. Beispielsweise soll dort künftig eine Dauerausstellung von Bildern des bekannten
Marinemalers Claus Bergen etabliert werden.
StartUrsprünglich wollten wir in Bad Tölz oder noch weiter nördlich starten, angesichts der unsicheren Wettervorhersagen verlegten wir ihn aber nach Lenggries, um für den Fall von Schlechtwetter einen Zeitpuffer zu haben. Erstens, weil unser einjähriger Sohn Finn mitfuhr und zweitens, weil wir unser Quartier im Zwischenziel
Strass im Zillertal bereits ab dem 25.Juli gebucht hatten.
Nach den Frühstück starteten wir drei dann und radelten parallel zur Isar, vorbei an den Ortschaften Winkel und Klaffenbach in Richtung
Silvensteinspeicher.
Grundsätzlich hielten wir uns an die Wegweisung des
Via Bavarica Tyrolensis.
Entsprechend der
Empfehlungen von Forumsmitgliedern umfuhren wir jedoch einige für Gespanne schwierige Teilstrecken über die Bundesstraße. Dies betraf beispielsweise leider auch den Abschnitt bei der Fahrradbrücke am Walchenklamm. Aber auch für einige dieser Bundesstraßen-Steigungen benötigte ich an diesem warmen Sommertag viel Kraft und Ausdauer um das Gespann am Rollen zu halten.
Es war motivierend, daß die Anpassung meiner neuen Optima Dolphin zum „Kinderanhänger-Schleppreiserad“ bzw. an meine persönlichen physischen Voraussetzungen erfolgreich war. Zu jeder Zeit nämlich hatte ich noch ein bis zwei (Berg-)Gänge in petto.
Manchmal feuerten mich überholende Fahrradfahrer, sogar Rennradler, an Steigungen an! Wirklich eine schöne Geste
Kinderanhänger-Gespanne scheinen in dieser Gegend ebenso selten zu sein wie Liegeräder.
Mit meinem
Bevo-Bike oder meinem knickgelenkten FLEVOBIKE wären diverse Steigungen dieser Reise mit dem über 35kg schweren Anhänger im Schlepp für mich nicht ohne Schiebepassagen fahrbar gewesen. Ingrid wollte diese Reise eigentlich mit ihrem vergleichsweise bergtüchtigen
Flux V200 fahren, entschloss sich jedoch kurzfristig, mit ihrem sportlichen Knicklenker zu fahren; einfach weil FLEVO-fahren so unglaublich viel Spaß macht!
Glücklicherweise befand sich in meiner "Bastelkiste“ ein neues 57Z-Kettenblatt und so tauschte dieses noch kurz vor der Reise gegen das serienmäßige 65Z-Kettenblatt des FLEVOs aus, um diesen "Flachlandrenner" wenigstens etwas bergtüchtiger zu machen.
Da sich das FLEVO an Steigungen nur mit einer Mindestgeschwindigkeit von knapp 10km/h, ohne zu mäandern, fahren lässt, mußte Ingrid an etlichen Steigungen unserem Gespann vorausfahren und jeweils oben auf uns warten...
Der ansteigende Weg zum Fahrrad- und Fußgängertunnel am Silvensteinspeicher war an diesem Tag nass und glitschig.
An der Südseite des Tunnels machten wir erst einmal eine Pause.
Gerade hatten wir unsere Fahrt fortgesetzt, da stellte ich fest, daß...
...der Reifen am Vorderrad meiner Dolphin platt ist. O.k., Reifen flicken ist keine Hexerei,
auch wenn die Temperatur inzwischen auf über 30°C angestiegen war und es zunehmend schwül wurde.
Im Gegensatz zu
unserer Fahrradreise im August 2002 verbargen sich die Berge zwischen Lenggries, dem Silvensteinspeicher und dem
Achensee diesmal nicht in Wolken und Nebel, so daß wir diese schöne Landschaft richtig genießen konnten. Auch fanden wir diesmal dank einem in unser Garmin Geko eingegebenen Wegepunkt den Abzweig von der Bundesstraße zum Achenseeradweg.-
Unwetter am AchenseeÜber einem der Gipfel nördlich des Achensees bildete sich plötzlich eine dunkle Wolke, die nichts Gutes verhieß.
Schnell wurde sie größer und schwärzer!
Ich kuppelte den Kinderanhänger ab und zurrte ihn der Vorsicht halber mit einer Leine an einem Baum fest. Dann lehnten wir die Räder an eine Bank an...
...und wir drei fanden Schutz unter dem Dachvorsprung eines Bootshauses noch bevor wie erwartet ein heftiger Gewittersturm losbrach.
In einer halben Stunde war alles vorbei, nun war es sommerlich warm ohne die bisherige drückende Schwüle.
Abfahrt ins InntalFür die Abfahrt vom Niveau des Achensees nach Jenbach am Inn wählten wir nicht die die offizielle
Via Bavarica Tyrolensis Route, sondern die Kasbachstraße und die (alte) Achenseestraße, welche direkt und sehr steil nach Jenbach hinein führen. Der Grund dafür war, daß wir diese Abfahrt
von unserer Fahrradreise im August 2002 schon kannten und wir sie damals trotz Dauerregens als völlig problemlos wahrgenommen hatten.
Die sehr viel flachere
Bundesstraße über Kanzelkehre zu fahren hatten wir wegen des zu erwartenden starken Kfz-Verkehr ausgeschlossen, die Trasse der offizielle
Via Bavarica Tyrolensis-Route weist in diesem Abschnitt wiederum nur eine geschotterte Oberfläche auf.
Die Straßen, zum Teil sind sie parallel zum Kasbach geführt, fallen innerhalb von etwa 4km von 933m Seehöhe auf 580m ab. Laut Verschiedener Veröffentlichungen schwankt das Gefälle auf dem Abschnitt vom Bahnübergang bis zur Ortsmitte von Jenbach zwischen 7% und 18%...
Mein Fahrrad war mit vier Ortliebtaschen beladen, welche zusammen fast 20kg wogen, der Anhänger wog inklusive Passagier und weiterem Gepäck 35kg.
Wie bei der gleichen Abfahrt im August 2002, damals freilich ohne Kinderanhänger im Schlepp, bremste ich abwechselnd mit der vorderen Scheibenbremse und mit der hinteren Magura HS33 um die Geschwindigkeit im Gefälle wie damals bei 25 bis 28km/h zu halten.
Wie ich heute weiß, war dies ein Fehler. Das Sägezahnbremsverfahren hielt ich in diesem konkreten Fall für problematisch, da das schwere Liegerad-Kinderanhängergespann vermutlich schon nach einhundert Metern, begünstigt auch durch den vergleichsweise geringen Luftwiderstand, infolge der Schwerkraft auf nahezu 100km/h beschleunigt hätte. Vernünftig wäre es gewesen, wenn ich das schwere Gespann bei 10 bis 12km/h gehalten und von Anfang an Abkühlpausen eingelegt hätte.
ReifenplatzerIrgendwann, nach drei oder vier Minuten, bemerkte ich nämlich, daß die Bremsleistung nur einer der beiden Bremsen nicht mehr ausreichte und ich beide Bremsen gleichzeitig betätigen mußte. Ich fühlte mich streckenkundig und wollte deshalb in einer der Seitenbuchten eine Brems-Abkühlpause einlegen.
Dazu bremste ich das Gespann auf etwa 10km/h herunter als es geschah: Ein lauter Knall! Gleichzeitig fing mein Fahrrad an sich querzustellen weil der Anhänger es mit der Deichsel seitlich wegdrückte!
Ich klickte aus und versuchte einigermaßen erfolgreich, das Gespann mit beiden Schuhsohlen in der Spur zu halten und zu stoppen, was auch gelang. Der hintere Reifen wies an der rechten Flanke einen etwa 10cm langen Riss auf, wie sich später herausstellte, war auch das Ventil abgeschert. Die Bremscheibe am Vorderrad war bläulich angelaufen.
Wer das Gefälle der Kasbachstraße/Achenseestraße virtuell erleben möchte: Abfahrt L7 Achensee-Jenbach mit dem Fahrrad
Das beschriebene Gefälle beginnt bei Film-Minute 1:17, der Reifenplatzer geschah vor einer der Buchten/Randstreifen zwischen Minute 3:00 und Minute 4:00...Was nun?Da wir unseren Sohn dabei hatten, war zügiges Handeln erforderlich.
Nach kurzer Beratung kuppelten wir den Anhänger samt Finn an Ingrids FLEVOBIKE an, welches vorne mit einer hydraulischen Magura HS33 und hinten mit einer V-Bremse ausgestattet ist.
Während ich auf Hilfe wartete, bremste Ingrid das Gespann sehr langsam das weiterhin starke Gefälle nach Jenbach hinunter und fuhr über die
hölzerne Innbrücke über
Rotholz nach
Strass im Zillertal zu unserem Quartier, dem
Schleicherhof. Das „Hof“ ist übrigens wörtlich zu nehmen, die Familie Wildauer vermietet nämlich nicht nur Ferienwohnungen, sondern betreibt sowohl auf dem Hof mit den dazugehörigen Wiesen, als auch auf
einer Alm eine Milchviehwirtschaft.
Wir hatten uns seinerzeit für Strass am Eingang des
Zillertales als Zwischenziel entschieden mit der Absicht, von hier aus Fahrradtouren sowohl im Inntal als auch in das Zillertal hinein zu unternehmen.-
Ich mußte mit meinem havarierten Liegerad nur kurz warten, dann hielt der Fahrer eines
VW T3 Pritschenwagens an und bot mir an, mich mitsamt meinem Liegerad zum Fahrradhändler nach Jenbach zu fahren. Danke
Dort, bei der Firma
Spielradl hatte man keinen 406er Reifen vorrätig. Damit hatte ich auch nicht gerechnet, denn Liegeräder, bei denen diese Reifengröße sehr häufig verwendet wird, sind in dieser Landschaft seltener als anderswo.
Herr Sock, der sympathische Inhaber von „Spielradl“ recherchierte im Internet und bestellte den gewünschten Schwalbe Marathon Reifen. Herrn Sock war anzusehen, daß er sich freute, erstmalig ein Liegerad in seiner Werkstatt stehen zu haben. Und ich mag Fahrradhändler, die sich auch für Fahrräder interessieren, die sie selbst nicht im Laden stehen haben!
Bei dieser Gelegenheit erfuhr ich, daß am gleichen Nachmittag auf dem gleichen Streckenabschnitt ein Rennradler derartig schwer stürzte, daß er in ein Krankenhaus gebracht werden mußte. Der Grund des Sturzes soll auch ein Reifendefekt gewesen sein...
Mit einem Taxi fuhr nun auch ich nach Strass zum Schleicherhof und traf dort Ingrid und Finn an. Deren Fahrt dorthin war trotz einiger für das FLEVO-Gespann nicht leichten Steigungen gut verlaufen.
Ein Tag ohne FahrradDen fahrradlosen Tag verbrachten wir, indem wir mit der
Zillertalbahn unterwegs waren, es folgen einige Fotos der schmalspurigen Zillertalbahn, die z.T. an diesem Tag entstanden:
Der Güterverkehr auf der Zillertalbahn ist inzwischen Geschichte, weil die
Binderholz GmbH als größter Kunde zwischenzeitlich auf An- und Ablieferung per Lkw umgestellt hat. Die meisten Rollwagen, mit denen normalspurige Güterwagen auf der Schmalspurstrecke transportiert wurden, sind für spätere Sinneswandel in Jenbach eingelagert, einige werden für sporadische Bedarfsgüterzüge verwendet.
Der normale Alltags- und Schülerverkehr wird mit Dieseltriebwagen und mit Diesellok bespannten Zügen durchgeführt. Die mit Dampflokomotiven bespannten Züge fahren täglich nach einem
besonderen Fahrplan. Am Mittwoch, dem 27.Juli kam vormittags der ersehnte Anruf von Herrn Sock aus Jenbach, in dem er mir mitgeteilte, daß der bestellte 406er-Reifen da sei. Mit der Zillertalbahn fuhr ich nach Jenbach und ging zu Fuß hoch zum Fahrradgeschäft. Dort erwartete mich dann eine Überraschung: Der neue Reifen war samt neuem Schlauch bereits montiert und mein Rad fahrbereit. Und das zu einem sehr fairen Preis. Danke
Von nun an unternahmen wir täglich Touren ins Zillertal hinein und den Inn entlang. Rund 190 Kilometer kamen so bis zum 2.August zusammen. Nur auf die zum Schleicherhof gehörende Alm sind wir angesichts der Dauersteigungen mit dem Gespann nicht hochgeradelt.
Strass im Zillertal: Das
Radhaus Auch nach
Rattenberg radelten wir.
Wie schon auf den letzten beiden Fahrradreisen und den vielen Tagestouren genoss Finn die Fahrten im Kinderanhänger. Auffällig war, daß sein Schlafbedürfnis unterwegs geringer als früher war und er sich mehr das Umfeld und die Landschaft anschaute. Manchmal radelten wir zu einer Kiesbank am Inn, wo Finn ausgiebig planschte.
Zwischendurch fuhren wir auch nach Jenbach, um mit der
Dampfzahnradbahn zum Achensee zu fahren, ...
...ein alter Wunsch meinerseits.
Weiterfahrt nach InnsbruckNachdem wir uns am Vorabend der Fahrt nach Innsbruck Frau Wildauer noch...
...zusammen fotografierte, verabschiedeten wir uns schließlich am Mittwoch, dem 3.August
morgens vom Schleicherhof...
...und radelten vorbei an Jenbach über Schwaz, Terfens, Fritzens, Hall in Tirol nach Innsbruck. Das Wetter war sommerlich warm, manchmal auch etwas schwül. Gelegentlich wichen wir vom ausgeschilderten Inntalradweg ab, denn dieser ist häufig sehr nahe entlang der Inntalautobahn mit ihrem rauschenden Dauerlärmpegel geführt. Zwischen Terfens und Fritzens zogen wir alternativ eine Route dicht an der Eisenbahnstrecke entlang vor.
Deren Geräuschentwicklung ist vergleichsweise angenehm und wird immer von Pausen unterbrochen. Außerdem bieten besonders die häufig mit zwei Lokomotiven bespannten Güterzüge etwas fürs Auge...
Es waren an diesem Tag sehr viele andere Touren- und auch Reiseradler in beide Richtungen unterwegs, teilweise auch in Gruppen.
Am frühen Abend kamen wir in
Innsbruck an und übernachteten in einem Hotel in der Nähe des Hauptbahnhofs.
Mit der Bahn über den ArlbergWir betrachten Eisenbahnfahrten als Bestandteil unseres Urlaubs und hatten uns für die Rückfahrt nach Münster anstelle der DB-seitig standardmäßig angebotenen Streckenführung über Passau und München für die langsamere, aber landschaftlich schönere und eisenbahntechnisch interessante
Bahnstrecke über den Arlberg entschieden. Hier eine
private Seite zur Arlbergbahn...
Wir verluden also morgens am 4.August unsere beiden Liegeräder und den Kinderanhänger in das große Fahrradabteil im
IC-Steuerwagen des von Innsbruck aus eingesetzten und direkt nach Dortmund geführten IC 118 "Alpenland". Da wegen der Murengefahr auf der Arlbergstrecke der Betrieb mit führendem Steuerwagen nicht zulässig ist,...
...setzte sich eine elektrische ÖBB Lokomotive der
Baureihe 1144 vor "unseren" IC-Steuerwagen und wurde angekuppelt.
Leider war es auf der landschaftlich spektakulären Arlbergstrecke mit ihren vielen Brücken und Tunnels arg verregnet, trotzdem genossen wir diesen Abschnitt. Hier ein YT-Film mit einer (winterlichen)
Führerstandsmitfahrt von Innsbruck bis Landeck...
Im
Kopfbahnhof Lindau wurde die Lokomotive der ÖBB vom Steuerwagen abgekuppelt...
...und eine dieselelektrische Lok der in der Sowjetunion gebauten
Baureihe 234 der DB Cargo am anderen Ende angekuppelt. Diesen Vorgang könnt Ihr im YT-Film
"1. Juli 2006, herrlicher Eisenbahn-Sommertag in Lindau" zwischen Minute 2:45 und 4:50 sehen und hören...
Über Friedrichshafen zog uns diese mächtige Lokomotive aus dem Erbe der DDR mit dem typisch-pfeifenden Turbolader-Sound über die nicht elektrifizierte, landschaftlich reizvolle
Württembergische Südbahn nach Ulm, wo ein erneuter Lokwechsel anstand.
Eine E-Lok der
Baureihe 101 der DB übernahm nun die Traktion unseres IC bis Dortmund. Wie immer schön war auch der Streckenabschnitt entlang des Rheines.
In Dortmund angekommen stiegen wir bald in den Regionalzug nach Münster und waren abends wieder zuhause.
Erfahrungen:Aufgrund unserer auf dieser Reise gemachten Erfahrung kann ich das Konzept einer Fahrradreise mit einem festen Quartier „in der Mitte“ für Familien empfehlen. Natürlich kann sich die An- und Abreise auch über mehr als einen Tag erstrecken. In unserem Fall aber waren die Wetterprognosen dazu leider zu unsicher.
Das Leben auf dem Schleicherhof und den Umgang mit Herrn und Frau Wildauer empfanden wir als sehr angenehm und entspannt
Finn fand das Geschehen auf dem Hof äußerst interessant, ganz besonders das abendliche Melken der Kühe.
Die Menschen im Zillertal und entlang des Inn haben wir als freundlich, offen und interessiert wahrgenommen. Unsere immer mitgenommenen Hipp-Gläschen haben wir den Küche der Restaurants nie zum Anwärmens geben müssen, immer wurden für Finn altersgemäße Speisen individuell frisch zubereitet.
Weiterhin ist uns aufgefallen, daß dem Fahrradtourismus in Österreich Aufmerksamkeit gewidmet wird. EU-Fördergelder werden sinnvoll ausgegeben, beispielsweise für die
Holzbrücke über den Inn zwischen Jenbach und Rotholz, die mich auch mit ihrer formschönen Konstruktion begeisterte.
Unsere Fahrräder auf dieser Reise:FLEVOBIKE Optima DolphinUnser KinderanhängerFür diese Reise benutzten wir unseren blauen Zweit-Fahrradkinderanhänger vom Typ
Leggero Cuatro 1 der letzten produzierten Version. Obwohl alle strukturellen Schwachstellen der Vorgängerversionen überarbeitet wurden, wird dieser Typ inzwischen nicht mehr produziert. Das ist schade, denn die Auslegung des Cuatro war sehr durchdacht:
-Seiteneinstieg, dadurch kein Sand- und Splitbeschuss des Kindes bei offenem Fahren
-Seitliche Stauhutzen zur staubfreien Belüftung
-Alternativ einzipbare seitliche Netzseitenteile mit Sonnenschutzwirkung
-
Ergonomisch-komfortabler -neigungsverstellbarer Sitz -Großes Innenvolumen
-Gute Aerodynamik
-Fahrwerk mit negativem Sturz für breitere Spur
Da wir unseren zweiten Cuatro noch für Reisen und Touren einsetzen wollten, haben wir ihn gewichtsmäßig etwas abgespeckt, beispielsweise hatte ich leichtere schmale 35mm Reifen anstelle der 47mm breiten Reifen montiert und das ausfahrbare Rangierfahrwerk demontiert.
Den Sitz haben wir mit einer abnehmbaren seitlichen Kopfstütze ergänzt.
Unser
bisherige gelbe Anhänger wurde seitdem ausschließlich für die täglichen Alltagsfahrten bei jedem Wetter eingesetzt, zwischenzeitlich ist er
zum Cargoanhänger mutiert.
Navigation:Für unsere Sommerreise 2004
von Hamburg nach Hannover hatten wir in das
Garmin Geko etwa 300 Wegepunkten für die Gesamtstrecke eingegeben.
..Da man sich in den Bergen eher nicht verfahren kann, hatten wir 2005 nur wenige Koordinaten eingegeben, beispielsweise die von
--Hotel zur Post in Lenggries
--Abzweig zum Achensee-Radweg
--Bahnhof Jenbach
--Brücke Jenbach - Rotholz
--Strass im Zillertal, Schleicherhof N 47 23 55.3 / E 011 49 38.5
Wir hatten auch Karten dabei, diese benötigten wir allerdings auf dieser Reise nur selten, da die Fahrradwegweisungen sowohl entlang der
Via Bavarica Tyrolensis als auch beim
Inntalradweg recht gut war..