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#130413 - 23.11.04 17:00
Leichte Kocher für Alleinreisende; Lowtech
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Grüß euch! Ein Denkanstoß (unter neuem Titel, damit er nicht verloren geht): Mit Lowtech lässt sich, meine ich, sehr viel an Qualität erreichen, billig, einfach, so gut wie unverwüstlich. Titan, gefinkelte Teile, die auf Hunderstelmillimeter passen müssen, etc. sind oft nicht nötig. Hier sind meine beiden alten Lowtech-Leichtgewichtskocher: http://www.seidel-skulptur.de/koch.jpg links der ältere, ein Erbstück von meinem Großvater, soweit ich weiß, stammt er aus den Zwanziger Jahren. Rechts der ein bisschen größere "neue", zusammengepackt. Unten im Windschutz wird der Kocher (wenig größer als der Trangia) hineingestellt, er braucht keine Halterung. Da die Flammen genau in den schrägen Spalt zwischen Topf und Windschutz zielen, rußt der Kocher auch keine Töpfe an. Die Energie wird so ziemlich optimal ausgenützt. Leider fehlt noch der Deckel, der beim Trangia-Kocher die Flamme fummelig, aber doch regelt. Der kleinere Kocher wiegt mit 2 Töpfen, Pfanne, Windschutz und Kocher 390g, der größere 460g mit 2 Töpfen, Kocher, Windschutz und Deckel (Deckel und Kocher des größeren Sets sind nicht mehr original). Die Töpfe im kleineren Kocher fassen gut 3/4l, der größte Topf des großen Kochgeschirres 0,9l, für mich locker genug zum Köcheln, auch wenn ich sehr hungrig bin. Durch die geschickte Form genügt das dünne Alu, aus dem alles außer dem Kocher erzeugt ist, leicht. Ein Kocher mit Geschirr, der schon ca. 80 Jahre am Buckel hat und nach wie vor funktioniert und benützt wird, kann nicht ganz schlecht gebaut sein. (Mein Großvater hat ihn am Buckel über Berge geschleppt, bei mir ist er (ziemlich nachlässig, um nicht zu sagen grob behandelt ) v.a. über viele tausend km Radtouren mitgekommen. Der alte Kocher sollte wahrscheinlich einmal eine Düsenreinigung bekommen, mehr wird er auch nicht brauchen. Warum finden wir immer mehr speziell ausgetüfteltes, sauteures Hightech-Zeug (oder Zeug, das als solches verkauft wird ), wenn einfache Lösungen oft gleich viel oder mehr Erfolg versprechen? Hat niemand von euch Zeit & Lust, etwas entsprechendes zu bauen? Der Markt sollte dafür ja da sein, denke ich! (Ich selbst brauche wohl keinen solchen Kocher mehr, was 80 Jahre hält, wird wohl auch noch den Rest meines Lebens reichen. ) lg irg
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#130565 - 24.11.04 07:51
Re: Leichte Kocher für Alleinreisende; Lowtech
[Re: irg]
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Anonym
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Grossvaters "Record" hat entfernte Ähnlichkeit mit den Spiritusbrennern von "Optimus". Den eigentlichen Brenner für eine derartige Küche kann man(n oder frau) relativ einfach bauen. Anleitungen gibt es dazu massenhaft, dabei ist die Vielfalt der verwendeten Brenner enorm und reicht von Getränke- über Tomatenmark- bis hin zu Fisch- und Fleischdosen. Einfach im Netz oder hier im Forum nach "Soda Can Stove" "Pepsi Can Stove" "Photon Stove" "Zen Stove"** suchen Krönung ist die Bauanleitung für Brasslite Brenner, die, sofern der Interessent nicht über bastlerische Fähigkeiten verfügt, auch in diversen Ausführungen gekauft werden können. www.brasslite.comEbenfalls käuflich zu erwerben ist der "Vargo Triad", ein Brenner samt integriertem Topfständer aus Titan*. Gewicht komplett ca. 30 Gramm, der erforderliche Windschutz lässt sich leicht aus handelsüblicher Alufolie selbst zusammenfalten und würde das Gewicht um weitere 12,59 Gramm in die Höhe treiben Einen Kocher ohne Windschutz zu betreiben ist wie eine Heizung in einem Haus ohne Wände ...... Sinnvoll sind bei Alkoholbrennern auf jeden Fall Titantöpfe, da diese stabiler sind als Alupötte und sich zudem leichter reinigen lassen. Wegen der relativ geringen Heizleistung von Spiritus besteht nicht die Gefahr, dass sich der Topfboden verzieht - was bei Hochleistungskochern leicht passieren kann. Ebenfalls sinnvoll (Zeit- und Brennstoffersparnis) bei Lowtech Kochern (und das sind die meisten Alkoholbrenner - abgesehen vom Pitorch Spiralbrenner), ist die Ergänzung mit einem sog. "PotCozy", was nichts anderes ist als die in Notzeiten gebräuchliche Kochkiste, bei der die erwärmte Speise mit Kochtopf in eine thermisch isolierte Hülle zum Fertiggaren gesteckt wird. Mit Isoliermaterial (aluminisierte Luftpolsterfolie, Isomatte) und einem übergrossen Topf-Transportbeutel ist so ein Teil leicht selbst anzufertigen. *am besten geeignet für den Brenner ist Messingblech, mit Abstrichen an die Haltbarkeit auch Aluminium. Titan und Edelstahl (VA) sind wegen der geringeren Wärmeleitung weniger gut brauchbar. ** Zen Stove mit sehr ausführlichen Bauanleitungen - mit ausdruckbaren Bohrmustern für Düsenanordnung, "Schnittmuster" für Windschutz usw. HS
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#130782 - 24.11.04 21:47
Re: Leichte Kocher für Alleinreisende; Lowtech
[Re: irg]
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genau, bischen 'lower' und basteliger geht´s immer... alte100g tobacco-dose, trangia-brenner, drei zurechtgebogene und eingehangene sparrennägel, alles stehend auf alter draht-topfunterlage. beidseitiger deckel (geruch im kochtopf), stand und sturmsicher.
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#130790 - 24.11.04 21:59
Re: Super-Low-Tech
[Re: Andreas]
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Beiträge: 261
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jo, dieser aber dann nochmals in die dose. und wieder ein par gramm gespart...
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#130805 - 24.11.04 22:48
Re: Leichte Kocher für Alleinreisende; Lowtech
[Re: irg]
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Gewerblicher Teilnehmer
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Beiträge: 605
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HAllo, schön das dies auch noch andere interessiert. Mein Resumee ist das der bei Raeer angebotene "BOrde-Flaschen" Kocher, das non plus ultra ist, weil er alles verbrennt und wenig windanfällig ist. Die Option zur Not mit jedem Stück Zeitung (für eine Tasse kochendes Wasser reichen ca. 10 A4 Blätter) alles erwärem zu können ist für mich optimal. Im Grunde mag ich das Alu Zeug auch nicht und bin über die Titan Option beim Trangia sehr erfreut, wobei die Titan Pfanne nicht viel bringt, non stick ist besser. Wer jetzt bei der Jahreszeit draussen im Regen und wind kochen will und ehrlich ist muss doch zugeben, das die meisten selbstgesrickten dann einfach nur nerven. Keine anständige Zange, alles kippelt (z.B. diese Brasslite Teile), selbst Benzinkocher sind dann schwierig zu händeln, da sie manchmal gar nicht genügend vorzuheizen sind (bei starkem Wind und Kälte). Da sind die Optimus Teile im kleinen Koffer z.B. Hiker schon wesentlich brauchbarer, als die Spinnenteile, sthene auch besser. Nicht dessto trotz finde ich das ein spannendes Thema. Ich würde gerne mal das ultimative teil selber bauen, irgendwie eine Mischung aus trangia, litebrass, borde kocher, schwed. armeekochset, Optimus Hiker (verbrennt als einziger Spiritus im Drucksystem ;-)) ... Wer macht mit ? Gruss Jürgen
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#130852 - 25.11.04 08:40
Re: Leichte Kocher für Alleinreisende; Lowtech
[Re: AM/Jubilee]
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Anonym
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so ganz versteh ich deine Alc-Druckkocher Idee nicht. Spiritus verbrennt ohne Pumpe, Düse und den übrigen Schnickschnack, der bei Petroleum und Benzin nötig ist. Du würdest eigentlich nur die Nachteile beider Systeme vereinen: Komplexität, hohes Gewicht und geringen Heizwert des Brennstoffs. Übrigens waren die ersten Brasslite-Brenner (Solo, Duo) Druckkocher: der erhitzte Brennstoff dehnt sich aus und kann nur über die Düsenbohrungen entweichen. Da, neben der mangelhaften Regulierbarkeit, auch bei hohem Druck die durchströmende Brennstoffmenge kleiner ist als in der offenen Variante hat Aaaron die Turbo-Typen entwickelt. Weitere Angaben über diesen Kochertyp findest du auf der Zen Stove HP http://home.comcast.net/~agmann/stove/ unter "Pressurized Jet Stoves", die "Schnittmuster" für effektven Windschutz und "Bohrpläne" für diverse Brennertypen in druckfertiger Ausführung findest du unter "Templates" HS
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#132050 - 29.11.04 13:27
Re: Leichte Kocher für Alleinreisende; Lowtech
[Re: AM/Jubilee]
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Anonym
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was mir grad so durch meine verwundenen Hirngänge huschte: du bist doch Skulpturateur, also jemand, der über die beneidenswerte Gnade der Fähigkeit zur Formgestaltung verfügt. Da nun davon ausgegangen werden muss, dass 1. Der Unterschied (zwischen Alk.- und anderen Kochern) in den Kochzeiten fast ausschliesslich im Heizwert begründet liegt und es 2. kaum möglich ist, die technischen Eigenschaften eines Trangia zu "verbessern", sondern höchstens zu "verändern"
- wie wäre es mit einer ästhetischen Modifikation? Fein ziselierte Motive aus der Welt des Radreisens auf dem Windschutz handgehämmerte Woks künstlerisch besticke Aufbewahrungstaschen für Töpfe Intarsien aus verschiedenen Metallen am Brenner usw. HS
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#132310 - 30.11.04 09:17
Re: Leichte Kocher für Alleinreisende; Lowtech
[Re: Anonym]
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Gewerblicher Teilnehmer
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Beiträge: 605
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Hallo, man kann den trangia leichter machen indem man die statisch nicht benötigten teile durch Alufolie ersetzt. Für Ziselierungen kann ich mich nicht begeistern. gruss js
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#132316 - 30.11.04 09:54
Re: Leichte Kocher für Alleinreisende; Lowtech
[Re: AM/Jubilee]
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Themenersteller
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Beiträge: 6.762
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Hallo! Den Trangia kann man sicher leichter machen, indem man statisch unnötige Teile weglässt. Was ich selbst nicht verstehe ist, warum Trangia überhaupt soviel unnötiges Material (dabei denke ich u.a. an die Wandstärken der Bauteile, oder die Halterung des Kochers für Alleinreisende, die ich habe, die ist aus dickem Eisenblech ) verbaut. Wenn der leicht gebaute Record nach ca. 80 Jahren nach wie vor problemlos funktioniert, obwohl er immer recht rau behandelt wurde, finde ich Töpfe und Deckel mit 3mm Wandstärke (solche von Trangia habe ich im Keller herumliegen!) einfach schwachsinnig. Im Kocher selbst sehe ich kein Problem, da kann man auch leicht den Trangia (der leider rußt) auch nehmen, aber ein intelligentes Geschirr mit Windschutz für Alleinreisende ist uns Trangia noch schuldig geblieben. Da sehe ich eine Marktlücke für intelligente Metallbauer. lg irg
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#132389 - 30.11.04 12:38
Re: Leichte Kocher für Alleinreisende; Lowtech
[Re: irg]
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Anonym
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also, der Reihe nach: 3mm hast du wo gemessen? Leichte Alternativen für Trangia sind der Mini (T28) sowie von Fremdherstellern der Westwind (nur 3 flache Alustreifen) und der Clickstand (mit "Heizkammer" aus Edelstahl) Deinen Rekord habe mir mal etwas genauer angesehen und sehe da wirklich eine enorme Verwandschaft (genetische Kopie ) zu den Spirituskochern von Optimus (Trapper No.81 mit aufwändiger Regulierung und Sicherheitsfülleinrichtung "Safefill", No77 und dessen Nachfolgemodell "Tor" = "Purple FLame" No 91) suchst du einfach bei www.spiritburner.com oder bei www. google.com. Russ ist manchmal ein Problem, es liegt hauptsächlich an der Aufspaltung des Brennstoffs in die Bestandteile Wasserstoff und Kohlenstoff - mit der Folge, dass sich der Wasserstoff die Sauerstoffmoleköle schnappt und der Kohlenstoff leer ausgeht. Wasserzusatz (bis ca. max. 10% zum Spiritus) mildert dieses Problem zwar, verringert aber den ohnehin schon geringen Heizwert von Spiritus, ergo nicht sehr sinnvoll. Leistungssteigerungen sind möglich (und teuer ), wenn alle dem Wirkungsprinzip zu Grunde liegenden, Teile und Verfahrensschritte für sich allein analysiert und verfeinert werden. So ist z.B. der Ersatz des "massiven" Windschutzes durch Folie nur aus Gewichtsgründen sinnvoll, der Wirkungsgrad muss sich verschlechtern: Der Spalt zwischen Kesselwand und Windschutz ist genau abgestimmt und dient als Teil des Brennraums, d.h. der Kessel nimmt nicht nur über den Boden sondern auch über die Seitenwand Hitze auf. Niedrigen Verbrauch wird man nur erhalten, wenn der Brennstoff gerade die zur Verdunstung nötige Temperatur erreicht. Überhitz der Brenner, dann wird die Kochzeit nur geringfügig verkürzt - aber der Brennstoffverbrauch enorm erhöht. Bei meinem privaten Kocher besteht der Windschutz (samt Topf- und Brennerhalter) aus 0,5mm Titanblech, die Geometrie entspricht zu 90% der des originalen Trangia HS
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#132399 - 30.11.04 12:55
Re: Leichte Kocher für Alleinreisende; Lowtech
[Re: irg]
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Servus, ich glaube, dass alle, die den Trangia wie ich bereits über 25 Jahre mit großer Zufriedenheit nutzen, gegenüber solchen Agumenten ziemlich beratungsresistent sind. Das Ding kann man getrost so lassen wie es ist. Der paßt einfach. Verbesserungen bezüglich des absoluten Gewichtsvorteils sind nicht sehr relevant.
Gruß Josef
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when life gives you lemons make lemonade | |
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#132459 - 30.11.04 14:24
Re: Leichte Kocher für Alleinreisende; Lowtech
[Re: AM/Jubilee]
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Anonym
Nicht registriert
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Für Ziselierungen kann ich mich nicht begeistern. gruss js
schade, es gibt so viele Diskussionen über Kochzeiten (die Ferrari-Frage: ist mein Kocher schneller?) - dabei wären schöne Kocher viel wichtiger... Ich akzeptiere deine künstlerische Freiheit HS
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#132676 - 30.11.04 23:23
Re: Leichte Kocher für Alleinreisende; Lowtech
[Re: Anonym]
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Gewerblicher Teilnehmer
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Hi, da ich den ganzen Tag die Maske aufhabe und mich mit Kunstgedöns umgebe etc. bin ich froh, wenn ich mal auf einer Radtour völlig ungestalterisch unterwegs bin. ;-)) Übrigens wäre ich logischerweise die erste Adresse für Abschleifungen und Wandstärkereduzierungen jeglicher art )) gruss js
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#132760 - 01.12.04 09:26
Re: Leichte Kocher für Alleinreisende; Lowtech
[Re: Anonym]
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Hallo HS! In Antwort auf: "3mm, wo gemessen?" Ich habe mich falsch erinnert , beim Deckel (Trangia Fyr), wo ich eben nachgemessen habe, hat der Rand fast 2mm Wandstärke (aber wirklich Wandstärke). Die Töpfe sind leicht dünner. Ich will hier ausdrücklich niemandem seine Freude am Trangia nehmen, der größere Kocher mit Windschutz hat ja ausgeprägte Vorteile. Für mich alleine ist er aber größer und schwerer als nötig. Und der FYr ist zwar klein, hat aber keinen Windschutz (köchelt also im Wind so gut wie nicht mehr), dazu könnte er mit ein bisschen Intelligenz viel leichter und gleichzeitig effektiver gebaut werden. Dabei dürfte die Herstellung auch nicht mehr kosten. In Antwort auf "...Rußen..": Du hast recht, dass Ruß durch die Aufspaltung entsteht. Interessant ist für mich, dass der originale Kocher von mir so gut wie völlig rußfrei gearbeitet hat, dagegen der von Trangia (den ich im größeren Geschirr verwende, weil der ursprüngliche Kocher gefehlt hat) rußt wie im Trangia üblich. Da der einzige relevante Unterschied, den ich erkennen kann, ist, dass die Flamme des alten Kochers in beiden Kochgeschirren genau in den Spalt zwischen Windschutz und Topf zielt, vermute ich, dass Trangia mit etwas Tüfteln auch das Rußen vermindern könnte. Oder, abschließend kurz gesagt, ich glaube, dass Trangia gute Produkte herstellt, aber mit ganz wenig Aufwand (etwas Wühlen beim Altwarenhändler sollte für bessere Ideen genügen ) noch viel bessere Produkte herstellen könnte. Dass es geht, haben uns Hersteller schon vor ca. 80 Jahren gezeigt. viel Spass euch allen mit euren Trangias! wünscht euch irg
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#133024 - 02.12.04 06:47
Re: Leichte Kocher für Alleinreisende; Lowtech
[Re: Anonym]
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Hallo HS, a. würde ich mich freuen, wenn Du Deine Anonymität mal ablegst und man sich ganz normal unterhalten könnte ;-) b. würde ich Deinen Titan Trangia gerne mal sehen, da ich mir das auch schon mal überlegt habe und für mich das auch der zur Zeit genialste Kocher wäre. c. würde mich mal interessieren, warum man Benzin nicht genauso wie Spirirus in einem nahezu drucklosen System verbrennen kann. Irgendwie muss das doch zu machen sein. Ne Idee ? Viele Grüße Jürgen
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#133061 - 02.12.04 08:45
Re: Leichte Kocher für Alleinreisende; Lowtech
[Re: AM/Jubilee]
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Hallo Jürgen! Ich bin zwar nicht HS, glaube aber, zumindestens eine Ahnung zu haben, warum Benzin nicht so einfach wie Spiritus zu vergasen ist. (Jetzt werden wir gleich sehen, wieviel ich mir aus meiner Zeit an der Uni gemerkt hab, und obs stimmt. ) Der Siedepunkt von Kohlenwasserverbindungen hängt v.a. von deren Länge ab. Je länger, desto höher. Da Spiritus (=Alkohol) eine sehr kurze Verbindung ist, braucht er nicht viel, um in die Gasphase (da, ich hab mir sogar noch den richtigen Ausdruck gemerkt! ) einzutreten. Ein simpler Kocher wie der Trangia z.B. (also im Prinzip eine Dose mit Löchern im Deckel) erhitzt durch die Flammen den Spiritus im Behälter so weit, dass genug Brennstoff vergast und weiter die Flamme nährt. Benzin dagegen braucht schon deutlich mehr Hitze, um gut zu vergasen. Da der Übertritt in die Gasphase auch genauso vom Druck abhängt (je mehr Druck, umso weniger Hitze ist nötig, das gilt natürlich auch für den Spiritus), ist entweder eine Pumpe nötig, um genügend Druck aufzubauen, oder eine Brachialmethode, die ich bei einem russischen Kocher (den hier im Forum sicher viele kennen) gesehen habe: Um ohne Pumpe ausreichend Benzin zu vergasen, hat der Besitzer kräftig Benzin über den Kocher geschüttet und angezündet. Dadurch hat er das Benzin im Brenner und in der Leitung so stark erhitzt, dass es vergast ist. Raucht, stinkt, geht aber auch, solange die Geschichte fallweise ausreichend Überdruck aushaltet. Bei meinem Benzinkocher (ein alter, schon lange nicht mehr gebauter Coleman, nicht umzubringen!) führt die Leitung (wie auch bei vielen anderen Benzinern) direkt über den Brenner, um das Benzin besonders stark zu erhitzen. Das hat Spiritus nicht nötig. Der große Nachteil des Spirituskochers ist, soweit ich das sehe, der relativ geringere Heizwert: Da die größte nützbare Energie im Kohlenwasserstoff im Allgemeinen zwischen den Kohlenstoffatomen gespeichert ist (sagt zumindestens mein Bruder, der Chemiker, ich kenne mich da nicht so aus), können langkettige Kohlenwasserstoffe mehr Energie pro kg speichern als kurze. Das macht den Vorteil von Benzin und noch stärker von Petroleum aus. (Vorschlag: Wir kokeln ab sofort nur mehr mit Bitumen. Was das Heizwert haben muss! ) Unter extremen Bedingungen (also v.a. sehr geringer Luftdruck bei Höhen über 4 - 5000m und sehr großer Kälte wie -30 Grad oder kälter) funktionieren die Spirituskocher nur mehr schlecht. Benzin- oder Petroleumkocher kommen mit diesen Bedingungen viel besser zurecht und können da auch noch besser ihre Vorteile ausspielen. Ich hoffe, ich habs jetzt so halbwegs richtig erklärt. (Wenn nicht, werde ich ja sicher berichtigt. ) lg irg
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#140962 - 05.01.05 21:49
Re: Leichte Kocher ; Lowtech
[Re: irg]
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hallo,
ich wollte mal,
zugegebenermaßen ohne die obigen Beiträge bis ins kleinste gelesen zu haben,
wissen,ob jemand von euch mit diesem Benzinkocher aus russischer Produktion Erfahrung hat. (Links zu ebay werden von uns nicht unterstützt)
Ich fand den Preis bei ebay ( 12,72.-€) und die geringe Größe (13x13x8cm) klasse. Er hat keine Pumpe, baut den Druck also wohl durch Vorerhitzung des Brennstoffs auf.
Ich bin gespannt, ob ihn von euch jemand benützt!
gruß wilfried
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#140980 - 05.01.05 22:53
Re: Leichte Kocher ; Lowtech
[Re: wilfriedm]
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Hallo, Erfahrungen damit habe ich nicht. Das ist ein Replikat von dem http://www.optimus.se/products/hunter/ hier. Den habe ich und der ist super !!! Kippelt nicht, Topf steht wie ne 1 und man weiss dank Deckel immer wo der Kocher steht. Ich denke das das Russenteil ganz ok ist, würde Dir aber doch zu dem Optimus raten den ich bei ebay mal für 40 schleifen neu bekommen habe. Benzinkocher sind nicht ganz ohne, da würde ich auf Qualität gehen, so im Zweifelsfall. Prinzipiell ist ein Kocher ohne Schlauch und externe Flasche stabiler. Optimus hat mir auf eine Anfrage hin den obigen für Radtouren hin letztes Jahr empfohlen. Gruss Juergen
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