Vergesslichkeit ist trotz aller Planungen leider unumgänglich - das Leben geht weiter !
Und das Gehirn altert noch mehr...

Meine Alzheimer-Liste ist bereits beträchtlich und würde den Rahmen des Fadens sprengen.

Shampoo habe ich jedoch selten vergessen. Hier einige Highlights:
In Gran Canaria machte ich ein Foto und vergaß eine klarsichtige Schutzbrille. Sie hängt an einer Kaktee oberhalb von Fataga. Das war irgendwann in den 1990er Jahren. Wer sie gefunden hat, soll sich bitte melden - er darf die Brille aber behalten. Ich möchte nur wissen, ob sie noch Dienst getan hatte - ich hatte sie gerade mal einen Tag vorher gekauft.
Auf einer Reise irgendwo in die Pyrenäen (oder sonstwo) nahm ich als einzigen Reiseführer den aus dem Elsass mit. Ich hatte ihn in der Tasche von einer Kurzreise kurz zuvor übersehen. Immerhin ging der Reiseführer nicht verloren und ward vor Einbrechern zuhause geschützt.
Im Valsesia - genauer in Varallo - machte ich ein spätnachmittagliche Pause nach Marktrundgang. Eine rot gemusterte Alu-Trinkflasche (schön!) steht dort auf einer Brücke. Ich würde einen Roten spendieren, wenn sie jemand wiederbringt.
Handtücher - ja, immer mal wieder. Ein schönes Badehandtuch (sackschwer, nicht für Luff geeignet!) verblieb beim Camping in Illertissen. Kurioser ist aber folgende (wahre!) Begebenheit: Auf eine Kurzreise durch den Schwarzwald besuchte ich u.a. eine Therme (Bad Wildbad). Dazu hatte ich ein Saunatuch eingepackt (nicht sackschwer, aber auch nicht Luff-geeignet). Als ich morgens vom Hotel los fuhr, meinte ich im leicht ansteigenden Kurpark, dass meine Rad zu leicht sei. Ich schaute in der Tasche nach (hatte nur einen Backpacker an Bord) und siehe da - das Saunatuch war nicht drin. Es hing zum Trocknen über dem Lampenschirm im Hotelzimmer. Immerhin bekam ich es wieder, ich war ja noch nicht weit weg - die Hoteldame gerade beim Zimmersäubern.
Bei einem Privatvermieter in der G7-Region (Oberau) - damals noch idyllisch - vergaß ich eine eher lumpige Trägerhose - die Vermieterin sendete sie mir per Post zu. Wenn ich Kleidung vergesse, sind es immer Hosen. Trikots habe ich immer rechtzeitig eingesammelt. Weiß nicht, woran das liegt. Vielleicht brauche ich keine Hosen.

Zuhause vergaß ich beim Packen mein Ladegerät zur Via Dinarica. Ich bemerkte es erst nach einem Tag Radeln ab Sarajewo. War dann recht kritisch, im postsozialistischen Montenegro ein Ladegerät zu erhalten - zumal die ja typenspezifisch sein sollten. Ich hatte Glück und konnte ein funktionierendes Universalladegerät erwerben. (Das Drama verschärfte sich aber, da die ganze Kamera den Geist aufgab - gewiss war daran nicht mein Alzheimer schuld. Nochmals musste ich das technisch unterbemittelte Ex-Yugo-Land herausfordern und konnte eine passable Ersatzlöszung erwerben. Insgesamt recht teurer Spaß.)
Das vergessliche Auge ist dann auch der Höhepunkt meines Radlerlateins. In Val d'Isère begleitete ich einen Reiserdler nebst seiner zwei vorauseilenden Kollegen. Bei einer Minipause machte ich Panoramabild. Anschließend fuhr ich zum Iseran hoch, ohne ein weiteres Bild zu machen - das war schon damals ungewöhnlich, hing aber mit dem "sozialen"Faktor zusammen. Auf der Passhöhe bemerkte ich, dass meine analoge Spiegelreflex auf dem Brücklein ausgangs Val d'Isère (Nebenstraße zur Passstraße) liegen geblieben war. Sollte sie jemand gefunden haben, wäre ich ebenfalls für eine Rückmeldung empfänglich. Gelegen ist mir eher am Film, u.a. habe den Roselend-Pass dort dokumentiert. Nach nunmehr 10 Jahre könnte die Kamera aber bereits eine andere Form angenommen haben. Für die Tour de France am nächsten am Galibier kaufte ich eine bescheidene kompakte Ersatzkamera, die aber aufgrund der eilenden Digitalwelt nur kurz in Diensten stand.
Gerüchteweise soll ich im letzten Jahr sogar vergessen haben, wo ich geradelt bin. Aber ein Traum kam mir zuhilfe.

Die Wahrheit ist eh sehr vergesslich - sonst könnte man sie auch nicht ertragen.