Von 130 Fernradwegen in der Radreiseanalyse des ADFC findet sich die Mosel nach Weser und Elbe auf den ersten Plätzen auf Platz 7. Wobei ich die Mosel für weit attraktiver als die Weser halte. Schönheit liegt aber natürlich immer im Auge des Betrachters. Ich bin ein Großer Freund des Rieslings und bin immer wieder gerne an und neben der Mosel unterwegs.
Von Jürgens Äußerungen muss Einiges richtiggestellt werden.
Alle alkoholischen Getränke enthalten durch die alkoholische Gärung natürliche Glykole. Künstlich zugesetzt wurden sie in den 80ern ausschließlich von österreichischen Winzern, um ihre Weine süßer erscheinen zu lassen. Der größte deutsche Weinhändler Pierroth hatte nun deutsche Weine mit österreichischen verschnitten, ohne dies so zu kennzeichnen. Als die
Glykolpanscherei in Laborprüfungen zu Tage traten, fielen auch diese verschnittenen Weine auf. Deutsche Winzer waren am Glykolskandal nicht beteiligt, Pierroth fast pleite und Österreich bekam danach ein hervorragendes neues Weingesetz.
Wein wird auch an der französischen Mosel angebaut, auf den Kalkböden in der
Gegend um Toul. Die Weine der Cote de Toul dürften den letzeburger Gewächsen ähnlich sein. (Nancy liegt übrigens auf Hügeln zwischen den Flüssen Meurthe und Mosel.) Aber auch im Rest des Departements Moselle
wird Wein angebaut. Die großen Weinanbaugebiete in Frankreich liegen in der Tat weiter südlich: aber nicht, weil der Wein dort grundsätzlich besser wird. In den großen sonnigen vollmechanisierten Flachlagen Südeuropas benötigt man etwa ein Zehntel der Arbeitsstunden wie an den Steillagen der Mosel mit der zeitintensiven Handarbeit am Stock. Kostet Touler Wein etwa 10 Euro, gibt es südfranzösische Gewächse bereits für drei Euro.
Bis unterhalb Toul ist die französische Mosel landschaftlich sehr schön, danach bis etwa Thionville ist das Tal recht flach und geprägt von Kiesabbaulöchern und viel Großindustrie an der Großschifffahrtsstraße Mosel.
Von der Mosel hoch in die Eifel gibt es mit dem Maare-Mosel-Radweg auf einer Bahntrasse und dem Kyll-Radweg, der abschnittsweise auf der Bahntrasse verläuft, zwei einfache Zugänge. Der TO will aber weiter zur Lahn und nicht über die Eifel zur Ahr.
Den landschaftlich reizvollen rechtsseitigen Mosel-Abschnitt von Cochem bis Karden und weitere Schlenker erwähnte ich bereits. Ich denke, als Autor des
Radwanderführers Mosel im Bruckmann-Verlag kann ich die Mosel ganz gut beurteilen. Auch wenn der Verlag die komplette Serie nach den ersten Auflagen eingestellt hat.