Ob die Route funktioniert und sie auch nett ist, kann ich mangels Erfahrung natürlich nicht sagen.
Na ja, das ist halt die Schwäche von Algorithmen, die kennen nun mal die Landschaft nicht. Ich plane auch sehr gerne mit bikerouter, aber in diesem Fall spuckt die Maschine eine durchaus wohl gut fahrbare, aber doch sehr langweilige Route aus.
Die ersten 150 km geht es durch großflächiges Ackerland, da kann man auch durchs Rheintal oder durch Niedersachsen fahren. Cordoba hingegen ist natürlich eine sehr sehenswerte Stadt aber dann führt die Strecke gut 200 km durch Olivenmonokulturen, monoton, meditativ oder schlichtweg öde, je nach persönlichem Vorfilter. Zwei wirklich sehenswerte kleinere Städte, Baeza und Ubeda, werden aus höhenmetertechnischen Berechnungen rechts liegengelassen.
Ab Kilometer 370 circa beginnt ein 130 Kilometer langer Radweg auf ehemaliger Bahntrasse bis nach Albacete.
Dieser Abschnitt ist zwar durchaus reizvoll, einsam zumal, aber verläuft doch allergrößtenteils auf Schotter, abschnittsweise sogar lose und mit vielen Schlaglöchern. Die mehr oder weniger parallel verlaufende Nationalstraße ist spanienuntypisch eng und viel befahren, LKWs vor allem. Der Schlenker bei Kilometer 420 ist Quatsch, dort ist die Bahntrasse nicht ausgebaut und man muss ca. 10 km auf die Hauptstraße, bikerouter sucht an dieser Stelle eine verzweifelte Feldwegalternative.
Ab Albacete wird der Algorithmus dann endgültig wirr und vermeidet konsequent den potentiell schönsten Abscnitt auf der gesamten Strecke.
Wenn schon durchs Olivenland bis Albacete, dann läuft die mit Abstand schönste weitere Route durch das Tal des Rio Jucar. Heisst, von Albacete über straßenparallelen Fahrradweg bis Valdeganga, von dort den Jucar entlang bis Alcala de Jucar und von dort gibt es zwei, drei schöne Möglichkeiten über die Berge nach Buñol und weiter nach Valencia zu kommen.
Verglichen mit irgendeiner Route dem E8 und der Küste entlang, ist die bikerouter-Strecke natürlich kürzer und sicherlich auch steigungsärmer, aber zumindest in ihrer ersten Hälfte nur mäßig attraktiv. Und eine zweite schöne Hälfte würde Schotterpiste und Rio Jucar enthalten.
soweit...
Indallo