Hallo zusammen,

vom 7. bis zum 18. Juli plane ich eine Radreise von Basel über die Route 3 (Nord-Süd-Route von Veloland Schweiz) ins Tessin und weiter nach Milano. Bis zur Grenze sind es wohl zwischen 350 und 400 Kilometer, so dass ich bis Milano mit etwa 500 rechne. Somit sollte es in 10 vollen Fahrtagen mit dem von mir anvisierten Schnitt von 50 Kilometern pro Tag zu schaffen sein. Dennoch habe ich ein paar Fragen bzw. Anmerkungen.

1.) An der Axenstrasse mit der berühmt-berüchtigten Empfehlung, auf Bahn oder Schiff auszuweichen, scheiden sich hier im Forum die Geister. Wenn ich es richtig verstehe, ist die Fahrtrichtung von Nord nach Süd die unproblematischere. Da ich Wert darauf lege, die gesamte Strecke aus eigener Kraft zurückzulegen, möchte ich Bahn oder Schiff tunlichst vermeiden. Wie sieht es mit sonstigen Alternativen aus? Gefunden habe ich den Weg der Schweiz, der parallel zur Axenstrasse verläuft. Es soll dort wohl Tragepassagen geben, was für mich mit einem beladenen Reiserad ein Ausschlusskriterium ist. Oder gibt es eine Chance, am Westufer des Vierwaldstättersees von Seelisberg südwärts durchzukommen?

2.) Der Punkt, weswegen ich diese Tour nicht schon in den vergangenen Jahren in Angriff genommen habe, war die Sperre der Schöllenenschlucht für Radfahrer. Laut der Internetseite https://www.xn--schllenen-27a.ch/verkehr/oev-und-langsamverkehr/ ist der neue Weg wohl inzwischen eröffnet worden, so dass man - angenehmer als je zuvor - diese Stelle rollenden Rades passieren kann. Hat das schon jemand ausprobiert?

3.) Hat jemand eine Idee, wie man am besten von Chiasso (oder Bellinzona oder Lugano) weiter nach Milano kommt? Am liebsten wäre mir - sofern ich gut in der Zeit liege - eine Route entlang des Lago Maggiore oder Lago di Como. Dabei möchte ich es vermeiden, mich bei der Einfahrt nach Milano auf einer sechsspurigen Einfallstraße ohne Radweg wiederzufinden. Gibt es in diesem Teil Norditaliens auch beschilderte Radrouten, wie ich es weiter östlich schon erlebt habe?

4.) Am 18. Juli (Donnerstag) gedenke ich mit der Bahn von Milano Centrale aus heimzureisen. In Deutschland und anderen Ländern ist mein Faltrad mit einer unten offenen Überwurfhülle bisher immer als Handgepäckstück ohne Fahrradkarte und -stellplatzreservierung durchgegangen. Mir ist jedoch zu Ohren gekommen, dass das Bahnpersonal in der Schweiz in solchen Fällen strenger ist als im Rest Europas. Muss ich mir Sorgen machen, entweder nicht mitgenommen zu werden oder ein Bußgeld wegen Schwarzfahrens zu riskieren? Alle Verbindungen, die mir angezeigt werden, egal ob über den Gotthard oder über Simplon und Lötschberg, haben eine Reservierungspflicht für den Sitzplatz, und wenn es nur für das lächerliche Stück von Como bis Chiasso ist. Weiß jemand eine Alternative, die man auch kurzfristig buchen kann? Ich meine jetzt keine Verbindung mit Regionalzügen mit 7x Umsteigen und erforderlicher Zwischenübernachtung. Die einzige Verbindung, die ich bei der DB buchen kann, ist die mit dem ECE Milano - Frankfurt, der allerdings sehr voll werden dürfte.

Über Hinweise und Anregungen würde ich mich freuen. Übernachten werde ich übrigens ausschließlich in festen Unterkünften, die ich wie immer spontan buchen werde, Schweizer Preise hin oder her.

Gruß aus Duisburg
Carsten