Wenn ich mit meinem Cross Bike ("28 Zoll", Shimano XTR) unterwegs bin und dann mit dem Reiserad ("28 Zoll", Rohloff, 42-16), so erscheint mir mein Reiserad auch behäbiger zu sein als mein Cross Bike. Ich hatte aber zuvor ein Reiserad mit Kettenschaltung gehabt und beim Umstieg auf das neue Rad mit Rohloff nicht das Gefühl gehabt, dass die Rohloff mehr Widerstand entgegensetzt. Das Cross Bike punktet mit einem doch merklich niedrigeren Gesamtgewicht und einer sportlicheren Körperhaltung. Das macht eine Menge aus. Bei der Rohloff kommt in den niedrigeren Gängen (insbesondere Gang 7) ein psychologischer Effekt zum Tragen. Aufgrund der doch wahrnehmbaren Geräuschentwicklung erscheint einem ein mechanischer Mehraufwand plausibel und man kann sich den dann auch schnell einbilden. Man müsste tatsächlich baugleiche Fahrräder mit den unterschiedlichen Schaltungen testen - ich glaube nicht, dass man einen echten Unterschied feststellen würde.
Gäbe es tatsächlich einen geringen Unterschied, so würden für mich immer noch die Vorteile der Rohloff dominierend ins Gewicht fallen. Gerade da ich auch gerne mit dem Reiserad abseits der geteerten Hauptverkehrsadern unterwegs bin, habe ich den Vorzug der Schaltbarkeit im Stand als extrem angenehm empfunden. Ich war jetzt auch zwei Tage in Russland (bei den Tartaren

) mit einem MTB unterwegs. Die Strecken, die ich hier zu bewältigen hatte, zwangen mich immer wieder zu unvermittelten Stopps, die mir keine Zeit zum Herunterschalten gaben. Da war dann Absteigen angesagt und das Herunterkurbeln auf einen niedrigen Gang, um überhaupt wieder in Fahrt zu kommen. Mit dem gut beladenen Reiserad ist das kein Vergnügen. Die Robustheit und Unempfindlichkeit gegen Dreck (in meinem Fall mit voll gekapselter Kette) sind ebenfalls nicht zu verachten.
Kurz und gut, ich glaube nicht, dass die Rohloff merklich schwergängiger ist. Man muss hier aber auf jeden Fall gleiche Fahrräder zum Vergleich heranziehen, um objektiv Aussagen machen zu können.