Hallo Helmut,
ich habe noch nicht verstanden, nach welchen Kriterien Du die Straßen auf der Route aussuchst und wie sich in Folge dessen mein Routing von Deinem unterscheidet.
Du schreibst, dass Du gerne die kleinsten Straßen nutzen möchtest und aufgrund dessen ein Routing anhand einer Straßenkarte für Dich nicht in Frage kommt, weil Du die Ortschaften nicht alle auf der Papierkarte hast, wenn ich das richtig verstanden habe.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass eine abendliche Tourenplanung für den nächsten Tag anhand von Papierkarte und GPS-Gerät rund eine halbe Stunde dauert, wenn es detailliert sein soll. Das sind dann grob 15 bis 25 Punkte, die dann im Großteil Ortschaften sind und selten einmal Wegkreuzungen oder bestimmte Punkte. Ich muss die Punkte in Ortschaften gar nicht anfahren, wenn ich dran vorbei fahre, dann peilt das Gerät nach kurzer Zeit schon den nächsten Punkt an. Zudem kann ich über eine Neuberechnung der Route den für mich am besten geeigneten Weg auswählen wenn ich vor Ort bin und muss das nicht lange am Rechner planen, ohne die tatsächlichen Gegebenheiten vor Ort zu kennen, da das Kartenmaterial weder in der GPS-Karte noch in Papierform letztlich ausreicht, um wirklich eine Vorstellung von der Region zu bekommen. Dazu zähle ich beispielsweise die tatsächliche Verkehrsdichte und sonstigen Straßenverhältnisse. Bloße Bezeichnungen sagen nicht immer besonders viel über die relevanten Faktoren aus. In Rumänien beispielsweise gab es einige Straßen, die in den offiziellen Karten gar nicht verzeichnet waren und anders herum waren manche Straßen gesperrt. Insofern weiß ich nicht, woher ich das alles wissen soll.
Zudem habe ich es ganz gern, wenn ich unterwegs noch von meinen ursprünglichen Plänen abweichen kann. Je länger die Tour, desto wahrscheinlicher sind die Abweichungen auch.
Für mich ist also die Planung auf dem Gerät eher von vorläufigem Charakter, die Gewissheit bekomme ich vor Ort.
Ich sehe auch die Bastelei mit USB-Sticks und diverser IT-Hardware kritisch. Was ich da an Geld und Zeit reinstecke hole ich kaum wieder raus. Alleine der Weg bis zum nächsten Internet-Café (die auch mit zunehmender Breitband-Erschließung und Verbilligung der Hardware für Konsumenten weniger werden) wird immer länger, ganz zu schweigen von den Diskussionen mit Eignern der Cafés. Die Alternative mit lokaler Prepaid-Karte und Smartphone/Netbook ist auch keine so tolle Alternative.
Als einzige gangbare Alternative sehe ich verschiedene Tracks, die ich dann als Alternativen auf dem Gerät speichere und dann abfahre. Das mache ich auch immer wieder mal gerne, besonders wenn die Routen vom (NRW-) Radroutenplaner kommen. Für den Einsatz auf längeren Strecken sehe ich das nach wie vor kritisch, da zu unflexibel.
Alternativen sind mir zu stromhungrig, frickelig oder empfindlich, ergo auch keine echte Alternativen. Mein Garmin Venture cx (mittlerweile rund 2 Jahre alt) hat nun einige 1000 km auf dem Lenker und viele Dutzend km auf dem Schultergurt meines Rucksacks verbracht und funktioniert immer noch tadellos. Ich möchte den PDA oder PNA sehen, welches die Torturen auch aushält. Spätestens auf den rumänischen Schotterpisten hätte auch so manches "ruggedized PDA" aufgegeben. Zumindest kenne ich niemanden, der sowas über lange Stecken auf dem Rad bei schlechten Straßenverhältnissen verwendet hat. Wer einmal die frickelige und teilweise krude Benutzerführung der klassischen Garmin Handgeräte mit Kartendarstellung
Ich weiß auch nicht, ob eines der Geräte die Möglichkeit hat, zu routen und die errechnete Route mit dem Höhenprofil anzuzeigen., ganz zu schweigen von der Bildschirmgröße, die im Vergleich zum Karten-GPS auch nicht um so viel größer ist, als dass es tatsächlich zwischen PC-Bildschirm und GPS wäre.
Kurzum: Ich habe mit meinem Setup gute Erfahrungen gemacht und komme mit den Kompromissen klar. Die Kartenarbeit ist weniger geworden, vor allem die unterwegs. Woher ich „die optimale Strecke“ hernehmen soll ist mir immer noch nicht klar.
Beste Grüße
Peter