Das Material!
Stahl gibt Sicherheit. Man fühlt sich wie geborgen darauf. Er wird vielmehr aushalten, als man je Gelegenheit haben wird, ihm abzuverlangen. Stahl gibt einem zumindest am Fahrrad das, was man vielleicht bei sich selber vermißt: Zuverlässigkeit, Härte, Gediegenheit, Dauerhaftigkeit, Belastbarkeit. Stahl ist was für Menschen, die nicht jeder Mode hinterherlaufen. Ehrlich. Wenn man nur fest genug dran glaubt, rostet Stahl auch nicht. Da Stahl niemals versagt, beruht auch die Dorfschmiedkompatibilität in der Taiga und der Wüste nur auf bösen Verleumdungsgerüchten.
Aluminium ist ein Verführungsengel. Er betört mit schwebender Leichtigkeit, er verspricht ungeahnte Fortbewegungsglückshormonausschüttungen bergauf und, da enorm seitensteif, auch bergab. Aluminium kann man einfach so im Regen stehen lassen, das wird niemals unschöne braune Färbung aufweisen und ekelhafte Brühe zeitigen, wenn man mal das Tretlager ausbaut. Aluminium gibt uns die Fähigkeit zum Überfliegen, gerne genutzt, wenn uns diese Eigenschaft sonst im Leben nicht so gegeben zu sein scheint. Wenn man nur fest genug dran glaubt, ist Aluminium auch so robust wie Stahl.
Ich hoffe, ich konnte einige Kernglaubenssätze dieses heiligen Religionswettkampfs verdeutlichen. Wenn dir das alles zu suspekt ist, dann greif zu Titan. Das wohnt jenseits von solchen Niederungen.