Hallo,
die Felge brauchen nicht zu chippen. Ich habe etliche Laufräder gebaut. Man merkt, dass die Felgen zwischen 800 und 1400 N sehr sensibel auf kleinste Drehungen am Nippel reagieren. Da heißt es Geschichte insgesamt etwas zu entspannen.
Ich habe auch einige Laufräder mit Rissen durchgemessen.
Die meisten Risse entstanden an zu schwach gespannten Speichen.
Weiterhin ist die Verarbeitung entscheidend.
Extrem schlechte Bohrungen mit Graten in darin eingepresste Ösen begünstigen ebenfalls Risse.
Aber hier ist es gerade wichtig, dass mit hoher Speichenspannung eingespeicht wird, damit das Spiel sich verringert.
Bei sich setzenden Ösen und damit verbundener nachlassender Speichenspannung ist nach gewisser Zeit ein Nachspannen ratsam.
Was das Einpressen der Ösen angeht, beherrscht DT Swiss bei seinem Top-Felgen diesem am besten. Mavic zeigt bei seinem Topfelgen teilweise Schwächen.
Größere Schwächen hab ich bei Mavic CXP 22 festgestellt, die aber mit hoher Speichenspannung nicht rissen. Wenn es Risse bei der CXP22 gab, dann weil die Felge von Anfang nicht rund war oder weil es Exemplare mit schlechten Felgenstoß gab.
Aber selbst die habe ich bei einem 100 kg Fahrer mit 24 Speichen am Hinterrad über 20.000 km zum halten gebracht. Er hatte sich sein Aksium-Felge nach einem Kettenabwurf gen Speichen verzogen. (Einige Speichen bildeten nach dem Ausspeichen einen fast 90° Grad Winkel).
Aus meiner Erfahrung, eine zu hohe Speichenspannung unter der Gremze bevor die Felge instabil wird, gibt es bei kaum einer Felge.
Bei ungeösten Felgen muss man ggf. Unterlegscheiben verwenden.
Viele Grüße
Andreas