Sorry - der erste Beitrag ist durch eine Tastenkombination zu früh abgeschickt worden und mein Weiterschreiben hat länger als 12 min. gedauert, weswegen ich hier nochmal neu posten muss und auch direkt meine Antwort auf die erste Antwort hier im Thread integriert habe:

Hallo zusammen,

mit folgendem, unverstandenen und folglich bislang unbehobenem Phänomen möchte ich mich gern ratsuchend an Euch wenden:

Ich habe zwei identische Fahrräder (Crossover) aus 2015 mit äußerst ähnlicher Historie, Lastprofilen und Laufleistung (ca. 7 Mm). Drei der vier Laufräder komplett unauffällig; bei einem Hinterrad brechen andauernd die Speichen auf der linken / Scheibenbremsenseite am Gewinde / direkt unterhalb des Gewindes (hab schon gelesen, dass das eher an zu geringer Spannung als an zu hoher Spannung liegt, Speichen vorgeschädigt sein können etc.).

Laufrad:
- Felge: Alexrims FR30 (Alu, gepunzt / geöst, ETRTO 584 x 23 / 6061H-T6, 23 mm breit, 650B, empfohlene Speichenspannung 1'100 N, max. Spannung 1'300 N, pin joint, pinned rim, nicht tubeless ready, effective rim diameter 562 mm)
- Nabe: Shimano SLX "FH-M678 Shimano Malaysia VIA"
- Speichen: 2 mm / Gauge 14, nicht konifiziert, J-Bend, Gewinde DIN 79012, Fg 2,3, tangentiale Dreifachkreuzung, rostfreier Edelstahl, original 275 mm lange, ich habe 276 mm lange verbaut (Sapim Leader)
- Nippel: Vierkant 3,23 mm, Kopf: rund mit Schlitz, Form der Auflagefläche auf Felge: Kugelförmig / asphärisch, Messing, ich habe bei den Tauschaktionen Sapim Polyax Messing verbaut

Die Historie im Kurzabriss:
1. Speichenbruch bei 6'323 km: Gebrochene Speiche inkl. Nippel ersetzt.
2. Speichenbruch (nicht die neue Speiche) bei 6'450 km: Gebrochene Speiche inkl. Nippel ersetzt.
3. Speichenbruch (nicht die neuen Speichen) bei 6'540 km: Rad zur Reparatur mit Hinweis auf 3. Speichenbruch in kürzester Zeit in Fachwerkstatt gegeben. Dort hat man die gebrochene Speiche inkl. Nippel ersetzt und das Laufrad zentriert.
4. Speichenbruch (nicht die neuen Speichen) bei 6'590 km: Alle 16 Speichen inkl. Nippel auf der linken Seite ersetzt; Laufrad läuft zentrisch, da ich vor dem Tausch jeder Speiche vorher die Spannung mit dem Tensiometer von PKLie / Sapim gemessen hatte und die identische Spannung wieder eingestellt hatte, da ich keinen Zentrierständer besitze und geistig auch noch nicht durchdrungen habe, wo ich drehen muss damit es zentrischer läuft.
5. Speichenbruch (da alle neu sind, ist tatsächlich eine der neuen gebrochen, sodass eine Vorschädigung ausgeschlossen werden kann) bei 6'698 km: Komplette Ratlosigkeit; bin kurz davor, ein ganz neues Laufrad zu bestellen ("Tipp" der Fachwerkstatt), aber einfach den Kopf in den Sand zu stecken, finde ich eigentlich nicht ganz das Richtige, daher die Anfrage hier.

Nach Diagnose des Speichenbruchs ist das Rad nicht mehr bewegt worden, aber es kann sein, dass nicht alle Speichenbrüche sofort erkannt wurden; aber insbesondere der 5. Speichenbruch kann nicht eine Vorschädigung sein, weil ja die komplette Seite ausgetauscht wurde.

Die Spannungsmessung hat ergeben, dass die Speichenspannung stark variiert (und in meinen Augen partiell zu tief ist): Links / Bremsenseite zw. 300 N und 750 N; rechts / Antriebsseite zw. 850 N und 1300 N. Bei dem unauffälligen Hinterrad vom zweiten Fahrrad verhält es sich übrigens identisch, weswegen ich mich etwas schwer tue, das als alleinigen Grund ins Feld zu führen.

Drei Fragen:
1. Wenn ich Speichenspannungen alle proportional hochsetze, sodass die Mindestspannung von 800 N (für die schwächer gespannte Seite gem. meiner Recherche), wird die Spannung an anderer Stelle entsprechend überschritten. Zudem finde 800 N Mindest- und 1300 N Maximalspannung sehr nah beieinander, da zwischen links und rechts ohnehin ein Faktor 0,65 liegen soll, was dann für rechts schon zu einer Mindestspannung von 1230 N führen würde, sodass man dort nur zw. 1230 N und 1300 N agieren könnte, was nur ein Verstellbereich von 5% wäre - ziemlich wenig. Welche Denkfehler liegen hier vor?
2. Was wäre der sinnvolle nächste Schritt, damit keine Speichen mehr brechen?
3. Wieso sollten alle Speichen beider Seiten getauscht werden, wenn immer nur auf einer Seite Brüche auftreten und die Spannungen auf der anderen Seite keine gesteigerten Auffälligkeiten aufweisen?

Herzlichen Dank Euch und viele Grüße!