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Hallo Velo-Phil, bei der Radauswahl für meine Kinder hab ich folgende Kriterien zugrunde gelegt. Radfahr-Lernrad macht m.E. Sinn erst Sinn so ab 3 -4 Jahren, je nach Entwicklungsstand - keine zu kleinen Laufräder, min 16",
- demontierbaren Stützrädern
- stabile Rahmenkostruktion, niedriger Durchstieg, gute Verstellbarkeit von Sitz und Lenkerposition (Material egal, da hier nicht das Gewicht das entscheidende ist)
- demontierbare Haltestange
- Rücktrittbremse, "sanft" dosierbare Vorderbremse
- keine Schaltung
- Schutzbleche, laute freundliche Klingel, ausreichend Reflektoren, Signalfähnchen, keine Beleuchtung
Rad für 5-8 Jährige je nach Entwicklungsstand oder Größe auch älter oder jünger - 20" Laufräder mit leichtlaufenden, MTB-Ballonreifen, Profil sollte einen mindestens 5mm durchgehenden Profilsteg in Laufrichtung haben
- stabile Rahmenkostruktion, niedriger Durchstieg, gute Verstellbarkeit von Sitz und Lenkerposition, gerader Lenker (Material egal, aber das Gewicht muß passen, möglichst unter 11kg)
- Dreigang-Nabe mit Rücktrittbremse, "sanft" dosierbare Vorderbremse, Drehgriffschaltung
- Komplette StVO Ausstattung, Seitenläuferdynamo, Schutzbleche, zusätzliche Reflektoren, laute freundliche Klingel
- Griffige Pedale, aufpassen der meiste verbaute Standard-Plast-Müll wird bei etwas Feuchtigkeit rutschig, hohe Unfallgefahr
- Hochwertigen Kindersattel (Nicht lachen, ich verwende hier immer noch meinen eigenen fast 60 Jahre alten Leder-Kindersattel, den ich auch schon geerbt hatte. Das Ding sieht zwar fürchterlich aus, aber ist super zu fahren.. Ich weiss nicht ob es so was heute noch gibt)
Rad für 8-12 Jährige je nach Entwicklungsstand oder Größe auch älter oder jünger - 24" Laufräder mit leichtlaufenden, MTB-Ballonreifen, Profil sollte einen mindestens 5mm durchgehenden Profilsteg in Laufrichtung haben
- stabile Rahmenkostruktion, niedriger Durchstieg, gute Verstellbarkeit von Sitz und Lenkerposition, gerader Lenker (Material egal, aber das Gewicht muß passen, möglichst unter 12kg)
- 7-Gang-Nabe mit Rücktrittbremse oder eine anfangs "entschäfte" 3*6/7/8 Kettenschaltung (d.h. der Umwerfer ist so manipuliert, das vorn nicht geschaltet werden kann. Kind fährt, bis es sinnvoll mit der Schaltung zurechtkommt, nur mit dem mittleren Blatt); Drehgriffschaltung; gut dosierbare Mini-V-Brakes;
- Komplette StVO Ausstattung, Seitenläuferdynamo, Schutzbleche, zusätzliche Reflektoren, laute freundliche Klingel, Stabiler Gepächträger (hier ist weniger die Belastung auf Radtouren, das Problem als vielmehr, das verbotene mitnehmen von Spielkameraden zu Haus)
- Griffige Pedale, aufpassen der meiste verbaute Standard-Plast-Müll wird bei etwas Feuchtigkeit rutschig, hohe Unfallgefahr
- Hochwertigen Kindersattel (Nicht lachen, ich verwende hier immer noch meinen eigenen fast 60 Jahre alten Leder-Kindersattel, den ich auch schon geerbt hatte. Das Ding sieht zwar fürchterlich aus, aber ist super zu fahren.. Ich weiss nicht ob es so was heute noch gibt)
Rad für ab 12 Jährige je nach Entwicklungsstand oder Größe auch älter oder jünger - 26" Laufräder mit leichtlaufenden, MTB-Ballonreifen oder Cyclo-Cross-Profil
- stabile MTB-Rahmenkostruktion möglichst ungefedert oder Halftail (Alu, Gewicht um die 12kg); gute Verstellbarkeit von Sitz und Lenkerposition (lange Rohrauszüge, variabler Vorbau), gerader Lenker
- 3*7/8 Kettenschaltung; Drehgriffschaltung; bissige V-Brakes (die Reifenproduzenten wollen ja was absetzen
);
- keine StVO Licht-Ausstattung aber Akku-Front und Rücklicht, Steck-Schutzbleche (die liegen dann immer nur irgendwo in der Ecke), Reflektoren, Klingel/Horn, Stabiler Gepächträger (wurde nur bei Gepäcktouren montiert, Freundin wurde auf Sattel/Lenker transportiert
)
- Griffige Pedale keine Cleats
- Hochwertiger Sattel, kein Gel
So das ist die Liste der Räder wie sie meine Kinder haben/hatten. Ich muß betonen, dass ich nie ein Rad ohne das Kind gekauft habe. Es mußte immer wegen dem "Anporbieren" dabei sein. Das Kind bestimmte letztlich, welches Rad (aus einer Vorauswahl, meistens 3-8 Modelle) gekauft wurde. Es war m.E. wichtig, das es das Gefühl hat, es ist sein Rad. Die Modifikationen an den Rädern (Pedale, Lenker, Sättel, Schaltungen, Anbauten) sind, wenn ich zum Anfang nicht ausreichend überzeugen konnte, erst nach Negativerfahrungen (blaues Schienbein, Sturz, Schramme, etc) und mit dem Kind zusammen erfolgt. Soviel und etwas ausführlicher meine Meinung/Erfahrung zum Thema Kinderrad. Was Deine Vorauswahl angeht so hast Du sicher keine ganz schlechte Wahl getroffen. Aber bitte probiere und suche das Teil mit Deinem Neffen zusammen aus (auch wenn's ein Geschenk oder eine Überraschung werden soll). Gruß Roul
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