Es geht nicht ums Felgenhorn, sondern um die Flanke.
Nimm an du hast die gleiche Zugkraft im Reifen, aber einmal extrem schmal und einmal extrem breit. Bei dem schmalen Reifen verlässt die Karkasse die Flanke (genauer das Felgenhorn) ohne, bzw. in einem extrem flachen Winkel. Es geht nicht darum wie der Reifen gehalten wird, sondern darum, welche Kräfte in der Felgenflanke auftreten.
Und da macht es eben einen riesen Unterschied ob ich ein 1cm breites Alublech mit 8kg versuche in die Länge zu ziehen, oder es mit 8kg versuche zu verbiegen.
Soll ich das jetzt unbedingt aufzeichnen und die zugehörigen Materialspannungen ausrechnen?
Beim breiten Reifen haste einen Hebel von gut 7mm Felgenflanke und vllt. 1,2mm Fleisch an der Felgenflanke. Der Rest ist technische Mechanik 1.tes Semester.
Mit den Biegebelastungen der Kombination breiter Reifen-schmale Felge sind manche Alusorten der 6000er-Gruppe schon überfordert, mit den Zugbelastungen bei der Kombination breite Felge-schmaler Reifen kommste nichtmal in die Nähe dieser Kräfte.
EDIT: Der Draht kann gar nicht die Kräfte in dieser Richtung aufnehmen. Vergleiche Wikipedia-Artikel. Der Draht nimmt die Axialspannungen an der Reifennaht auf, die Felgenflanke die Tangentialspannungen.
Dadurch dass Hakenfelgen besser die Kraftübertragung auf die Felgenflanke herstellen, kann man etwas schmalere Reifen fahren.