Daß der Rahmen bricht, erwarte ich nicht. Genau so wenig erwarte ich allerdings auch, daß z.B. der Gepäckträger unter Reiseradbedingungen hält. Guck dir den doch mal an. Beim Bruch speicht er dann das Hinterrad aus und wenn's dumm läuft, legt sich der Fahrer dann auch noch auf die Nase. Was nutzt ihm da irgendeine Herstellergarantie? Der Urlaub ist gelaufen!
Und darum geht's doch letztlich. Ein Auto das funktioniert ist allemal besser, als eine Mobilitätsgarantie, ein Kindergartenplatz besser, als ein juristisches Anrecht darauf. Ein Fahrrad soll, ein Reiserad muß funktionieren. Im Schadensfall wird der Hersteller auf irgendwelche bestandene Sicherheitszertifikate verweisen und damit argumentieren, daß ein Versagen folglich nur auf unsachgemäßen Gebrauch zurückzuführen sein kann. Der waagerechte Bahnübergang bei der Steilabfahrt war dann eben in den Prüfkriterien nicht vorgesehen, der Unfall folglich ein Fahrfehler. Überhaupt, wenn du diesem "LGA tested" mal auf den Zahn fühlst: Bei der Prüfung Ihrer Produkte wählen Si... „LGA tested“. Ich finde es einigermaßen unerträglich, wie der TÜV da überall rumhurt, solche Marketing-Nebelkerzen befördert und sich selbst daran bereichert!

Zwischen guten und minderwertigen Bowdenzügen wirst du im Neuzustand keinen großen Unterschied feststellen, sofern sie halbwegs vernünftig verlegt sind. Sobald du nur die Vorderradbremse auf den rechten Hebel legst, ist das mit der vernünftigen Verlegung aber schon gar nicht mehr so einfach - aber das nur nebenbei. Ein einfacher Innenzug in einer einfachen Metallhülle gräbt sich aber unweigerlich im Inneren eine Nut in diese Hülle. Da hilft kein Schmieren und kein garnix, der Flächendruck ist viel zu hoch. In dieser Nut steigt die Reibung zunehmend an, je tiefer sie wird. Das beeinträchtigt die Dosierbarkeit der Bremsen und verzögert die Schaltvorgänge auf's kleinere Ritzel oder Kettenblatt. Es verzögert auch das Öffnen der Vorderradbremse, wenn du das Rad mal überbremst haben solltest. Ein guter Bowdenzug mit einer Gleitschicht zwischen den Stahlkomponenten spricht dagegen sofort an, auch nach Jahren noch, fast wie 'ne Hydraulikleitung.
Zu der Gabel habe ich nicht gesagt, daß sie versagen wird, sondern nur, daß man tiefer in die Tasche greifen muß, wenn man auf Ansprech- und Dämpfverhalten Wert legt. Zu den 40%: Schnapp dir irgend ein Fahrrad mit hochwertigen Fahrwerkskomponenten (da steht dann z.B. Fox drauf) und vergleiche den Listenpreis mit dem der Gabel.