Das immerwiederkehrende JPEG-Bashing geht an der Realität vorbei. Natürlich ist JPEG eine Verlustkomprimierung. Klar, und was weg ist, oder garnicht erst da, ist eben weg. Spweit die Theorie. Nehmen wir das Ganze doch mal systematisch: es gibt ja nur zwei Möglichkeiten. Entweder der Nutzer bearbeitet seine Bilder, oder er tut das nicht. Im zweiten Falle ist alles außer JPEG sinnfrei. Diese Klientel dürfte global mehr als 99% ausmachen.
Gut, Qualität ist kein Massenphänomen. Daher: JPEG Dateien aus den meisten heutigen Kameras, die nicht nur den typischen Kleinfingernagelsensor haben, und die nicht bei ISO >400 entstehen, sind so gut, daß eine einmalige Bearbeitung/Korrektur immer noch so viel übrig läßt, daß es für 99% aller Bedürfnisse ausreicht. Ich behaupte, bei einem riesigen Anteil aller gemachten und bearbeiteten Bilder ist auch vom geübten Betrachter nicht zu unterscheiden, ob die Bearbeitung vom RAW oder vom JPG erfolgte.
Mehrfaches Bearbeiten: wie oft kommt das vor? bei mir so gut wie nie. Und auch hier: wenn ich in einem geeigneten Programm ein JPEG nochmal korrigiere, so sieht man immer noch nix. Erst nach dem 3. oder 4. erneuten Komprimieren wird die Qualität sichtbar schlechter. Ich gestehe ja jedem zu, daß er seine Bilder gerne verlustfrei noch ein 27.Mal bearbeiten können will, nötig ist das nicht, eher realitätsfern.
Fazit RAW vs JPEG: Wer nur einen Türspion braucht, dem ist mit einem Elektronenmikroskop nicht wirklich geholfen.