Wie mein Nick zeigt, war ich bisher glühender Verfechter der Rohloff-Nabe. Jetzt habe ich mir beim Radhändler eine Kettenschaltung bestellt und die Umtaufe auf peterxtr steht bevor.

Wer sich ein Bild von meinem Rohloff-Rad mit Germans-Rahmen machen will, schaut hier.

Als ich dieses Rad aufgebaut habe, habe ich die Na be aus meinem alten Villiger Cabonga RO umgespeicht, ich war den Sommer über einige Male in der Schweiz, da gab es etliche Höhenmeter, bestimmt um die 15000 oder sogar mehr. Ein Anhänger war immer dabei. Das Rad hatte also einiges auszuhalten. Nachdem ich dann mit dem neu aufgebauten Germans-Rad etwa 500 km gefahren habe, habe ich das Laufrad nachgespannt und bin auf den Rücken gefallen, als ich das Ritzel gesehen habe:

Aua!!! Dabei will ich doch mit dem Rad nächstes Jahr nach Südamerika auf einen 6000er, wo noch viel mehr zahnkillende Höhenmeter lauern.
Ich schickte an Rohloff einen Papierabzug des Bildes mit Brief dabei. Frau Rohloff rief mich an. Die Ursache der Panne sei ein Härtefehler einer Charge Zahnräder, ich bekam ein neues Zahnrad und dann seien die Probleme vergessen. Es handelt sich übrigens um das 17 Zähne Ritzel aus dem Rohloff-Programm.
Ich montierte also das neue Ritzel, eine fiese Arbeit übrigens, da die Dinger sich wahnsinnig fest ziehen auf dem Gewinde. Dann fuhr ich in die Provence, 1047 km, 10000 Höhenmeter. Danach war das Ritzel wieder ruiniert, es fehlten sogar 2 Zähne:

Au Backe! Als ich nach etwa 600 km in Fréjus eine kleine Steigung hochfahren wollte, sprang die Kette über, Schieben war angesagt! Lösung des Problems: ich schraubte vom Kettenspanner den Anschlag ab, dann kann man den Arm des Kettenspanners höher stellen, so daß das Ritzel stärker umschlungen wird, dann kann man mit dem kaputten Ritzel weiterfahren, ohne daß die Kette überspringt. Im weiteren Verlauf der Tour ist dann irgendwo der zweite Zahn weggefallen, ohne daß ich es gemerkt habe. Und wenn nicht mehr Zähne abgefallen sind, fährt er immer noch...
So geht das Märchen aber nicht weiter. Ich habe das defekte Ritzel ausgebaut und fotografiert, jetzt steht es hier im Netz. In Cannes habe ich meine Malaise an Rohloff gemailt, aber bis heute keine Antwort erhalten. Da ich ja bereits die Kettenschaltung bestellt habe, kümmere ich mich nicht weiter darum.
Die Rohloff-Nabe ist bei mir unten durch, die Klageliste ist lang:
-Ritzel halten nicht, vermutlich sind die Gewichtserleichterungs-Bohrungen zu groß, daher Zahnausfall
-der Drehgriff ist eine Katastrophe, das Gefühl im Seilzug ist schwammig, man muß die Seile ganz locker stellen, sonst geht die Ansteuerung zu schwer, dann hat man aber viel Spiel in der Ansteuerung. Auch könnte der Drehgriff wertiger sein, die Lagerung leichtgängiger, da bildet sich mit der Zeit Schmierkram, der Griff läuft dann knorzig.
-das Mitdrehen der Pedale beim Schieben nervt.
-Bei der Seilscheibe der externen Ansteuerung muß der Benutzer einen Konstruktionsfehler ausbügeln: die Madenschrauben sind zu kurz, das Gewinde dreht über, auch wenn man das Drehmoment 1.5 Nm einhält, ich habe im Fachhandel längere Madenschrauben bestellt, aber die Firma Rohloff sieht nicht ein, daß das ein Fehler ist
-Das Schalten vom 7. in den 8. Gang ist nach wie vor blöde, immer wieder passiert es , daß man sich da verschaltet, der Gangübergang von 7 nach 8 oder umgekehrt ist etwas hakelig
-Der Einbau der Nabe ins Fahrrad verlangt tausend Verrenkungen, man hat ein Spezialprodukt, eine Blackbox. Wenn drinnen sich was verabschiedet, sieht man alt aus. Bei einer Kettenschaltung kann man zur allergrößten Not immer noch den Umwerfer abbauen und wegwerfen, dann mit dem Kettennieter ein Eingangrad bauen. Weiter kommen geht dann immer noch. Bei der Rohloff hingegen kann man nichts machen, wenn drinnen was kaputt geht.
-Meine Nabe macht im Winter bei Minustemperaturen Mucken, Gänge 4 oder 5 fallen manchmal ins Leere oder es kracht beim ersten Antritt der Gänge, dann muß man das Öl verdünnen, was dann nachher wieder Theater bedeutet, im Sommer muß dann dickeres Öl rein, sonst gibt's eine Undichtigkeits-Schweinerei.