Hallo Peter,
auf langen Reisen ist man unabhängig vom Strom, Digitalkameras müssen meines Wissens häufig nachgeladen werden.
Wenn man drei bis vier Billig-Akkus hat und recht viel fotografiert, muss man alle vier Wochen aufladen.
Für Computermuffel ist die Langzeitarchivierung simpel, man ärgert sich nicht mit ständig wechselnden Speichermedien herum.
Die Langzeitarchivierung von Dias ist gar nicht simpel, man muss auf die Temperatur und besonders die Luftfeuchtigkeit achten, damit die Dias nicht schimmeln oder im Laufe der Zeit an Qualität einbüßen. Ständig wechselnde Speichermedien ist im Prinzip richtig, wenn Du "alle 10-15 Jahre" als ständig betrachtest.
Eine Sicherungskopie entfällt.
Tolles Argument. Keiner zwingt Dich, eine Sicherungskopie von Digitalfotos anzufertigen. Aber
man kann Sicherungskopie machen und woanders lagern. Brennt die Wohnung ab oder platzt ein Wasserrohr, hat man immer noch die Bilder. Und zwar in der ursprünglichen Qualität. Bei Dias (und Negativfilmen) ist diese Sicherheit nicht erreichbar. Der Vorteil liegt also klar bei Digital.
Gute Analogkameras sind m. E. einfacher zu bedienen als digitale, weil die z. T. irsinnig hohe Zahl von Belichtungsprogrammen und sonstiger Firlefanz entfällt.
Nein. Wenn man von den Einfachst-Vollautomatik-Knipsen absieht (die es auch analog gibt), haben digitale Kameras auch nur Programmautomatik, Belichtungsautomatik, Zeitautomatik und manuelle Einstellungen. Was allerdings dazukommt, ist die Einstellung der Empfindlichkeit und der Weißabgleich. Im Vergleich dazu muss man bei analogen Kameras den Film wechseln, wenn man zwischen Kunst- und Sonnenlicht wechselt oder eine andere Empfindlichkeit wünscht. Zugleich muss man sich die Bildposition notieren, um den jeweiligen Film weiterverwenden zu können. Das scheint mir deutlich aufwändiger zu sein, als ein paar Knöpfe zu drücken.
Bei einigen Digitalkameras ist der Sucher ein schlechter Witz und praktisch nicht nutzbar. Das Display ist bei schlechter Sonneneinstrahlung schlecht zu sehen. Bei analogen gibt es nur einen vernünftigen Sucher.
Wer verallgemeinert, hat im Allgemeinen unrecht. Es gibt Kameras mit schlechtem Sucher und es gibt Kameras mit einem guten Sucher. Das hat nichts mit Analog/Digital zu tun.
Dennoch überwiegen für mich die Vorteile der Diafotografie, auch mit Sicht auf die Tatsache, dass ich die entsprechenden Anschaffungen wie Leinwand, Projektor und Kamera bereits getätigt habe und nicht bereit bin, mich auf ständig wechselnde Medien und regelmäßige Neuanschaffungen einzulassen, wie sie bei der Schnellebigkeit der Digitalfotografie unausweichlich sind.
Unausweichlich sind sie nicht. Manche glauben, dass Digitalkameras schlechtere Bilder machen oder gar nicht mehr funktionieren, sobald der Nachfolger auf den Markt kommt - aber das stimmt nicht. Eine einigermaßen ordentliche Ausrüstung ist genauso langlebig wie bei chemischen Kameras. Dadurch, dass man in der Regel mehr Bilder macht, muss man den Verschluss entsprechend früher wechseln, das ist klar. Speichermedien halten praktisch ewig, und leere CDs zur langfristigen Aufbewahrung der Bilder sind erheblich billiger als Filme.
Einzig, wenn man Bilder auf eine (große) Leinwand projezieren will, sehe ich echte Vorteile für analog. Die Beamer-Technik kann da im Moment noch nicht mithalten.
Gruß
Andreas