Hallo Tilo,

Nordisk ist eine Firma, die hauptsächlich solides Einsteigerequipment verkauft, das für unsere Breiten völlig ausreicht. Ich habe bisher insgesamt 3 Zelte von denen gehabt und alle waren ok (zwei Geodäte und ein Einpersonenzelt). Wechsel ist eine kleine "Berliner Zeltschmiede" mit einem sehr guten Service. Ich habe immer noch ein "Pathfinder" für Rucksacktouren bei mir liegen und bin damit sehr zufrieden. Auf Radreisen habe ich mittlerweile ein Tunnelzelt von Tatonka im Einsatz, das gebraucht etwa in der von Dir angestrebten Preisregion lag. Der Aufbau ist wirklich, wie ja schon geschrieben wurde, ein Kinderspiel, das Platzangebot eines Tunnelzeltes gegenüber (Gewichts-)vergleichbaren anderen Konstruktionen ist deutlich großzügiger, da die Wände im unteren Bereich wesentlich steiler stehen. Du kannst somit nahezu die gesamte Grundfläche des Zeltes auch nutzen, was Du bei einem Firstzelt z.B. nicht kannst. Wie schon geschrieben wurde, kauf das Zelt möglichst für eine Person mehr, als Du als Nutzer vorsiehst, damit kein Sardinengefühl aufkommt.

Ein paar Allgemeinheiten: achte bei Deinem zukünftigen Zelt ein wenig auf die Materialien. Die Außenhaut sollte z.B. aus einem "Ripstop"-Material bestehen, damit bei Beschädigung nicht gleich das ganze Außenzelt aufreißt. Ob die Außenhaut ansonsten aus Polyester, Nylon oder "Silicon" besteht, ist in unseren Breiten hauptsächlich Geschmacksache. Polyester fängt bei Wind halt schnell an zu rascheln, was empfindliche Schläfer stören kann. Reflektierende Beschichtungen braucht man in unseren Breiten nicht, ebensowenig silikonisierte Außenzeltstoffe, die eher für große Kälte gedacht sind.

Das Gestänge sollte nicht aus Glasfaserstäben bestehen, besser aus T9 Alu oder ähnlichen Materialien. Die sind zum einen leichter und zum anderen stabiler und haben außerdem noch ein geringeres Packmaß.

Die Belüftung ist sehr wichtig, damit Du am Morgen nicht "fließend kalt Wasser" von den Wänden hast. Die Wände eines Zeltes, das nicht im Winter eingesetzt werden soll, müssen nicht hermetrisch mit dem Boden abschließen. Im Sommer geht man in diesen sogenannten Vier-Jahreszeiten-Zelten sonst ein. Wenn Du nicht vorhast, Wintercamping zu betreiben, müssen die Wände also nicht bis ganz runter gehen und Schneelappen am unteren Ende sind auch unnötig. zwinker

Zu guter Letzt noch etwas zur Aufbaureihenfolge: Meiner Meinung nach ist es am angenehmsten, wenn man das Außenzelt zuerst aufbaut und das Innenzelt dann einhängt, oder sogar gleich beides zusammenaufbaut. Bei Überwurfkonstruktionen hat man im Regen den Nachteil, dass man nach dem Aufbau erst mal das Schlafzelt trocken legen kann, bevor man sein Lager herrichten kann. Der Nachteil der Einhäng-Variante ist halt, dass man in lauen Sommernächten das Innenzelt meist nicht alleine aufbauen kann und so auf das "Unter den Sternen schlafen"-Erlebnis leider verzichten muss. zwinker

Ich hoffe, dass Dir das bei Deiner Entscheidungsfindung ein wenig hilft.

LG Jan