Eine einfache Antwort kann es bei Euerer Aufgabenstellung nicht geben. generell, irgendein besonderes Ausrüstungsteil ist mit Sicherheit nicht nötig. Die bisherigen Antworten gingen offenbar alle vom »klassischen Reiserad« aus, das häufig mit Stahl-Diamantrahmen, relativ dünnbereiften 622er Laufrädern, Felgenbremsen, Kettenschaltung und Rennlenker beschrieben wird. Bei den Kontakteinrichtungen zwischen Fahrer und Fahrzeug sind Empfehlungen meiner Meinung nach nicht machbar. Ob Du wie der Affe auf dem Rennschleifstein oder eher entspannt sitzen willst, das musst Du einfach selber rausbekommen (Verdammt, gar nicht so einfach, unvoreingenommen zu schreiben).

Was die Schaltung betrifft, die Mehrheit wird wohl der Meinung sein, dass eine weit gespreizte für eine Fahrt Richtung Indien notwendig oder zumindest sehr sinnvoll ist. Mit fester Übersetzung zu fahren, das finden nur einige wenige gut. Leider sind Standfestigkeit und Kostenaufwand zueinander umgekehrt proportional. Mit einem R-gerät bist Du auf der wirklich betriebsfesten Seite, nur kostet der Antrieb eben einen Tausender. Kettenschaltungen sind deutlich günstiger zu bekommen, der stärkere Verschleiß bedingt aber höhere Folgekosten. Bei mir gab die weniger aufwändige Wartung in Verbindung mit der Möglichkeit, im Stand schalten zu können, den Ausschlag für Nabengetriebe.

Bei der Federung spricht aus den allermeisten ablehnenden Meldungen »Was der Bauer nicht kennt...«. Echte Gegenanzeigen eines gefederten Fahrwerkes sind die höhere Masse und der Kostenaufwand. Billig ist in aller Regel schlecht. Das Argument Was nicht da ist, kann auch nicht ausfallen spricht nicht gegen Federungen, jedenfalls nicht in anderem Maß als alle anderen Ausrüstungsteile. Eine gestörte Federgabel wird im wahrscheinlichsten Fall einfach nicht mehr federn. Dass sie auf den Notlauf zusammenrutscht ist eigentlich nur bei Luftfedern denkbar. Selbst dann könnte man weiterfahren, die Haltung auf dem Bock wird nur motivierter. Ein ausgefallendes Hinterradfederbein kann die Fahrt tatsächlich beenden. Viele Berichte darüber gibt es aber nicht. Das, was die Hersteller mal als »Komfortfederung« verkaufen wollten, also Federgabel und gefederte Sattelstütze, ist ein richtig schlechter und fauler Kompromiss. Auf Asfaltbelag ist Federung allerdings tatsächlich entbehrlich.

Naja, und das Thema »Bremsen« wurde ja schon angestänkert. Das Felgenbremsen tragende Teile verschleißen wirst Du schon mitbekommen haben. Ohne Not fahre ich mit sowas nicht mehr los. Der Preisunterschied zu Scheibenbremsen ist inzwischen nicht mehr dramatisch. Ich kann auf jeden Fall empfehlen, wenigstens Vorrüstungen für Scheibenbremsen vorzusehen, und zwar bei Rahmen, Gabel und Naben. Das Argument der in Hinterkalmykistan erhältlichen Ersatzteile zieht nicht. Dort gibt es zumeist gar keine.

Falk, SchwLAbt