Hallo Matthias,
das ist natürlich richtig:
Eine Sauerstoffschuld kann man in einem kurzen Sprint eingehen. Über den ganzen Tag leistet man so viel, wie die Sauerstoffaufnahme zulässt.
Nach einer Dauerbelastung hat der Körper aber einiges zu tun:
Der Laktat-Abbau ist nur eine von vielen Vorgängen. Der Wasser- und Salzhaushalt muss ausgeglichen werden. Es müssen neue Glykogenreserven aufgebaut werden, wobei erbrachte körperliche Leistung einen Anreiz darstellt, mehr zu bilden als vorher.
Mikrozerrungen von Muskeln und Sehnen werden repariert.
Last not least hat der Körper einen Anreiz erfahren, die Muskelmasse zu vergrößern und Sehnen und Knochen zu verstärken.
All diese Prozesse erfordern auch eine Mehrleistung des Blutkreislaufes.
Nachtrag zu Thema Maximalfrequenz: Jeder von uns hat eine, nur ist sie erfreulicherweise bei gesunden Leuten schwer zu bestimmen. Herzkranke bekommen irgendwann Angina Pectoris oder bedrohliche Herzrhythmusstörungen, weil der Herzmuskel (das Herz als Muskel) zu wenig Sauerstoff bekommt. Bei Herzgesunden gibt es einen Punkt, ab dem eine weitere Frequenzerhöhung das Herzminutenvolumen nicht erhöht.
Bei Belastungs-EKGs auf dem Fahrradergometer wird die Leistungssteigerung gerade bei Herzgesunden tendenziell weniger abgebrochen abgebrochen, weil eine bestimmte Frequenz erreicht ist, als ein bestimmter Blutdruck (250/120 mmHg).
Gegen Pulsuhren ist nichts einzuwenden. Allerdings gehören ja Puls- und Atemfrequenz zu den wenigen Messwerten, die sich ohne speziell medizinisches Gerät bestimmen lassen. Zugegeben, Frequenzen über 160/min lassen sich kaum zählen.
Abschließend mein Lieblingssatz zu Radreisen als körperlichen Dauerleistungen: Als Gewalttour würde man das nicht schaffen!
UL