Das kann ich nur so unterschreiben. Wenn man sich für längere Reisen und die daraus gewonnenen Erfahrungen interessiert ist, dann ist das Studium ein idealer Zeitpunkt.
Das Studium ist rein zufällig auch der ideale Zeitpunkt, Horizonterweiterung einschließlich im Ausland zu gewinnen - und zwar in Form tatsächlichen Lebens im Ausland (Praktika, Studium). Die Reiseerfahrungen sind dagen eher die schmalere Horizonterweiterung. Da Auslandsstudium auch meist mit Verzögerungen verbunden ist, gibt es dann mit weiteren Reisezeiten einen Zeitinteressenkonflikt.
Meiner Erfahrung nach spielt eine längere Studienzeit auch kaum eine Rolle bei der Bewerbung, wenn sie sich in Grenzen hält.
Meiner Erfahrung nach hat sich das aber bereits stark gewandelt, was in den 1980er Jahren noch fast üblich war, wurde mit dem immer anpruchsvolleren Arbeitsmarkt (Qualifikation, Früheinstieg im Beruf) immer schwieriger. Ich kenne übrigens wortwörtlich überlieferte Personaler-Aussagen sogar aus den 1980er-Jahren, da würde dir ganz anders werden. Nix mit Nachsicht, eher Knüppel.
Der Druck zum frühen Einstieg ist größer geworden. Verlängerungen des Studiums sollten gut begründet sein - sprich Zusatzqualifikationen gebracht, reines Herumreisen wird weniger gern gesehen. Solche altruistischen Ansichten gibt es, sind aber seltener als sie gerne dargestellt werden. Das steht manchmal auch nur in Motivationsbüchern, die Personaler gelesen haben sollten - haben sie aber nicht. Personaler denken lieber in einfachen Schubladen. Wer über Schlüsselqualifikationen verfügt (gesuchte Jobs, etwa im Zeit-aktuellen Computerbereich), dem wird man Entgleisungen leichter nachsehen. Ist das Angebot knapp, zählt der Lebenslauf eh nicht. Ich habe einen Weltreisevortrag mal gehört, da ist der Arbeitgeber seinem ehemaligen Beschäftigten nach zwei Jahren praktisch nachgelaufen, ob er zurückkommen könne. Das war einerseits Schweiz (geringes Angebot an Arbeitnehmern) und eben andererseits so eine Art Schlüsselqualifikation. Das so etwas mir passieren könnte, ist quasi mit der Wahrscheinlichkeit zu vergleichen, mit der ich durch einen Kometen getroffen den Weg zur letzten Ölung antreten muss. Kennzeichen zumindest des deutschen Arbeitsmarktes ist aber, dass die "ersetzbaren" Jobs immer mehr zunehmen, was auch die Einkommensspaltung immer kritischer macht und die Lebensgestaltung immer inflexibler.