Hi Ulli.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass ich weniger allein bin, wenn ich allein radreise. Ich lerne ständig irgendwelche Leute kennen, die ich anspreche oder die mich ebenso ansprehcne. Das nimmt deutlich ab, wenn man in einer Kleingruppe reist. Ich lerne dann zwar die Gruppe gut kennen aber weniger Fremde. Und gerade daran leigt mir doch so sehr. Ich finde es einfach faszinierend, wen man auf Radreisen alles trifft.
Da liegen wir voll auf derselben Wellenlänge. Normalerweise unternehme ich eine Radreise im Jahr alleine, und wenn es terminlich passt, noch eine in der Gruppe (ca. 5 Leute), so wie dieses Jahr.
Aber selbst in der Gruppe schimmert die Individualität von Reiseradlern schwer durch. Die ersten drei haben sich nach 5 Tagen ausgeklinkt, weil sie noch Termine hatten. Dann waren wir noch drei Tage zu zweit, bis auch hier der Termin zuschlug, und drei Tage bin ich alleine weitergeradelt.
Der schönste Teil und auch der mit den meisten "Fremdkontakten" war meine Alleinfahrt. Ein interessiertes Wanderer-Ehepaar auf dem Ofenpass, eine konfuse, aber nette, portugiesische Hotelbesitzerin in Zernez, ein kleiner Flirt auf dem Flüela, eine kleine Plauderei mit einem Schweizer, als ich dort im eiskalten See gebadet habe.... Die ganze Zeit vorher gabs das nicht.
Gruppentouren haben für mich auch einen Reiz, aber sie sind nur eine Zugabe, ich brauche meine Solotour zum richtigen Abschalten.
Ciao,
Hoin.