In Antwort auf: roul1

ich meine das wir zu oft egozentrisch unterwegs sind.
Wir sehen uns, unsere Ziele und nicht unsere(n) Mitradler-Menschen.
Zudem begreifen wir meist erst viel zu spät, dass ein schier endloser, einsamer Weg (trotz paar flüchtiger Episoden Straßenrand) nicht das Ziel unserer (Rad)reise ist.


Entweder verstehe ich nicht was du meinst oder wir sind grundlegend anderer Ansicht. Ich bin sehr gerne "egozentrisch" unterwegs - eben weil ich da nur auf meine Bedürfnisse Rücksicht nehmen muss - und ein "endloser einsamer Weg" ist sehr wohl eines der Ziele meiner Radfahrten - was aber nicht ausschliesst, zur Abwechslung in einer kleinen Gruppe unterwegs zu sein (wie im Frühling zu dritt im Atlas-Gebirge, hat auch gut funktioniert, aber ich freue mich schon wieder auf ein paar Tage Pässefahren allein in den Südalpen nächste Woche).

Mitradler müssen aber unbedingt eine ähnliche Vorstellung von der Radreise (eine Person, die erst um 10 am Rad sitzt, an jeder Ecke ein Foto macht und womöglich zu Mittag auf ihr Selbstgekochtes besteht, wird mit mir nicht glücklich werden und umgekehrt) und auch ein ähnliches Leistungsvermögen haben, sonst wird es mühsam. Meiner Meinung nach ist eine Nicht-Solo-Fahrt an sich (nur damit man nicht allein fährt) nicht unbedingt erstrebenswert.

Die interessanteren Kontakte zu den Einheimischen oder zu anderen Radlern hat sicher der Alleinfahrer, kleine Gruppen sind da eher in sich geschlossen.

Aber gibts hier im forum wirklich so viele, die gegen ihren Willen allein fahren müssen ? (wie hier schon festgestellt wurde, bewegt sich das forum eh - um es überspitzt auszudrücken - langsam aber sicher von den Wüsten- und Grönlanddurchquerungen zu den Donau- und Weserradwegfahrten, für einen Flußradweg werde ich leichter MitfahrerInnen finden als für eine mehrmonatige Sibirien-Fahrt).

Gute Reise wünscht Gerold