Hallo Ludger,
ich meine das wir zu oft egozentrisch unterwegs sind.
Wir sehen uns, unsere Ziele und nicht unsere(n) Mitradler-Menschen.
Zudem begreifen wir meist erst viel zu spät, dass ein schier endloser, einsamer Weg (trotz paar flüchtiger Episoden Straßenrand) nicht das Ziel unserer (Rad)reise ist.
Gruß
Roul
Hallo Roul,
das sehe ich persönlich anders. für mich macht die faszination des Radreisens auch mit aus, dass ich ganz ohne fremde hilfe an ein selbstgestecktes Ziel gelangen kann. das schafft hinterher eine enorme befriedigung und das gute gefühl, etwas geschafft zu haben, was die meisten mitmenschen nicht einmal versuchen würden. es ist eben grade auch das gefühl etwas ganz alleine schaffen zu können, ohne dazu auf andere menschen angewiesen zu sein - wenn es auch nur für ein paar wochen im jahr ist und im restlichen leben heutzutage nicht mehr funktioniert. und ein ziel nicht aus den augen zu verlieren und auch alleine den willen und das durchhaltevermögen zu besitzen, es ausdauernd zu verfolgen ohne motivation von außen zu benötigen, empfinde ich nicht als eine schlechte eigenschaft, obwohl man es auch egoistisch nennen könnte.
die menschen, denen man am rande dieses weges begegnet beachtet man dabei durchaus, unterhält sich mit ihnen über ihre erlebnisse, nimmt dadurch an ihrem erlebten anteil und lässt vielleicht zu, dass sie ein stück mit einem ziehen. aber man begibt sich beim alleine reisen nie vollends in deren abhängigkeit.
die wirklich große einsamkeit auf einem endlosen weg findet man, wenn man nicht grade monatelang in entlegenste gegenden zieht, sowieso nicht mehr, da kann ein bisschen abgrenzung von anderen mal ganz gut sein.

viele grüße, Richi